Allianz pro Schiene bedauert Verschiebung der Lkw-Maut
Auch die Schiene leidet unter "ärgerlicher Panne"
Berlin (ots)
Die Allianz pro Schiene bedauert die Verschiebung der Lkw-Maut- Einführung auf den 1. November. "Wenn das Mautsystem ab 31. August lediglich technisch getestet werden soll und erst ab November bei den Lkw kassiert wird, fehlt den Bahnen in Deutschland schlimmstenfalls eine dreistellige Millionensumme für Investitionen ins Gleisnetz", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Damit leidet nach Einschätzung der Allianz pro Schiene auch die Schiene unter der "ärgerlichen Panne", dass bis Ende August offenbar nicht genügend Mauterfassungsgeräte in den Lkw eingebaut sein werden. Vorgesehen ist, dass die umweltverträgliche Schiene 38 Prozent der Mittel bekommt, die aus den Mauteinnahmen in Verkehrsinfrastrukturinvestitionen fließen sollen. "Hauptsache die Maut kommt dieses Jahr überhaupt noch", sagte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Flege: "Die Lkw-Maut ist unverzichtbar zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene." Eine weitere Zeitverzögerung dürfe sich Deutschland nicht leisten. Schließlich sei man mit dem satellitengestützten Erfassungssystem "in Europa Marktführer". Dieser Vorsprung dürfe nicht "durch handwerkliche Fehler oder unzureichendes Projektmanagement" verspielt werden. Die Allianz pro Schiene fordert seit ihrer Gründung im Sommer 2000 die Einführung einer kilometerabhängigen Lkw-Maut auf allen Straßen in Deutschland. Die Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen ist nach Auffassung des Schienenbündnisses ein "erster wichtiger Schritt", um - deutsche und ausländische - Lkw angemessen an den Infrastrukturkosten zu beteiligen. Nach Berechnungen der Universität Oxford schädigt ein 40 Tonnen schwerer Lkw die Straße so stark wie 160.000 Pkw.
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen, darunter die Gewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL, die Umweltverbände BUND, NABU und VCD sowie Fahrgastverbände und progressive Automobilclubs.
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