Musik in Deutschland 1950-2000
München (ots)
"In den Schallplattenempfehlungen der F.A.Z. zu Weihnachten heißen die Rubriken: Für Pioniere, Kopfhörer, Sentimentale, Archäologen, Ausdauernde und Jüngere. Die neue Edition könnte in sieben Jahren alle Bedürfnisse zusammen befriedigen - hörte man nur zu. Denn wer hört, gewinnt: immer." (Frankfurter Allgemeine vom 14. April 2000)
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So übersichtlich die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts vor dem retrospektiven Blick des heutigen Musikhörers ausgebreitet liegt und so sehr die immer neuen Wiederentdeckungen Alter Musik auf aktuelles Interesse stoßen - so unbekannt ist das, was die vergangenen fünfzig Jahre an richtungweisenden musikgeschichtlichen Entwicklungen, an wichtigen Komponistenpersönlichkeiten und an bedeutsamen musikalischen Schöpfungen hervorgebracht haben. Nie war die Vielfalt von Stilen, Formen und Besetzungsvarianten so reichhaltig wie in dieser Periode; selten sind musikalische Werke so kontrovers diskutiert worden wie in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg - aber gespielt wurden sie nach ihrer Uraufführung kaum einmal, geschweige denn, dass sie ins Repertoire der Opernhäuser und Konzertorchester, der Ensembles und Solisten eingegangen wären. Der Deutsche Musikrat hat im April in Kooperation mit RCA Red Seal/BMG Classics eine CD-Dokumentation vorgelegt, die diesen weißen Fleck auf der Landkarte der Musikgeschichte schließen helfen wird. Das ehrgeizige Projekt ist auf insgesamt 150 CDs angelegt. Es umfasst die sechs Hauptbereiche Konzertmusik von sinfonischer Musik und Konzerten über Vokalkompositionen, Ensemblewerke, vokale und instrumentale Kammermusik bis hin zu Werken für Soloinstrumente (ca. 74 Vol.), Elektronische Musik (ca. 8 Vol.), Musiktheater von der Oper über Operette, Ballett/Tanztheater und Musical bis hin zu experimentellen szenischen Formen (ca. 32 Vol.), Angewandte Musik (Schauspiel-, Film-, Fernseh- und Radiomusiken, Kirchenmusik und Musik-Erziehung; ca. 11 Vol.), Jazz (ca. 11 Vol.) und Populäre Musik (ca. 11 Vol.). Innerhalb dieser Abteilungen ist die Dokumentation sowohl nach Werkreihen als auch nach Porträts untergliedert. Die chronologisch angeordneten Werkreihen bringen die geschichtliche Entwicklung der Gattungen zum Ausdruck, und die Porträts erlauben es, einzelne spezifische Themen monographisch zu beleuchten.
Eine Reihe von Faktoren zeichnet dieses Projekt besonders aus: Eine Fülle bedeutender und richtungweisender Musik kann hier erstmals - und in exemplarischen Interpretationen - hörbar zur Kenntnis genommen werden. Die Editionsleiter des Deutschen Musikrates Prof. Dr. Frank Schneider und Prof. Dr. Hermann Danuser haben eine sinnfällige Systematik geschaffen und für eine mustergültige Kommentierung der Ausgaben gesorgt, ein namhaftes Tonträgerlabel übernimmt die einwandfreie Produktion und den internationalen Vertrieb.
Am 30.10.2000 wird die Edition "Musik in Deutschland 1950-2000" mit den nächsten sechs CDs fortgesetzt, die eine Betrachtung der Entwicklung der Orchestermusik in Deutschland nach Dekaden ermöglichen. Zu diesem Anlass laden der Deutsche Musikrat e.V. und BMG Classics gemeinsam zu einer Diskussionsrunde ein.
Das Thema wird lauten: "Musik in Deutschland 1950-2000: Die Klassik erobert den Klingelton der Handys - bald auch mit Rihm oder Nono?"
Veranstaltungsort: KulturKaufhaus Dussmann, Friedrichstrasse, Berlin
Datum: Donnerstag, 26.10.2000 um 19.00 Uhr Diskussionsteilnehmer: Friedrich Goldmann und Erhard Grosskopf Reinhard Brembeck, Süddeutsche Zeitung Theo Geißler, ConBrio Verlagsgesellschaft Dr. Hans-Herwig Geyer, GEMA Gerhard Rohde, FAZ Gregor Willmes, Fono Forum und Prof. Dr. Frank Schneider, Editionsleitung
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Deutscher Musikrat
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