Musik bewegt: Deutscher Musikrat fordert neue Konzeption
Musikalische Bildung - Unterstützung von Bundespräsident Johannes Rau - Neuer Wettbewerb für Schulmusik
Bonn (ots)
Mit dem gestern zu Ende gegangenen Kongress "Musik bewegt !?" hat der neue Deutsche Musikrat (DMR) das Startzeichen für eine breite Reformdebatte über die Perspektiven der kulturellen und musikalischen Bildung in Deutschland gegeben. DMR-Vizepräsident Christian Höppner: "Musik bewegt: Musikalische Bildung ist nicht nur ein wertvoller Teil der Allgemeinbildung, sondern eine Schlüsselqualifikation. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung von Kreativität und sozialer Kompetenz." Schon deshalb sei es notwendig, das Recht auf musikalische Bildung und Teilhabe am Musikleben auch verfassungsrechtlich abzusichern. Höppner: "Musikpolitik ist Gesellschaftspolitik. Die kulturelle Bildung insgesamt muss als Kern der Kultur- und Bildungspolitik auf allen föderalen Ebenen abgesichert sein."
Der DMR wird deshalb gemeinsam mit anderen fachlich, gesellschaftlich und politisch relevanten Gruppierungen eine "Konzeption Musikalische Bildung" erarbeiten. Neben übergeordneten Zielsetzungen soll das Konzept auch ein Arbeitsprogramm enthalten, das jährlich fortgeschrieben wird. Bundespräsident Johannes Rau unterstützt dieses Vorhaben und wird eine "Kommission Musikalische Bildung" berufen.
Die Forderung nach einer neuen "Konzeption Musikalische Bildung" ist auch Teil des "Berliner Appells zur Musikalischen Bildung in Deutchland", den der DMR am 08. September verabschiedet hat. (Der vollständige Text unter www.deutscher-musikrat.de) Zu den Erstunterzeichnern des Appels gehören neben DMR-Präsident Martin M. Krüger u.a. Prof. Dr. Patrick Dinslage, der Vorsitzende der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen, Monika Thiemen, Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Charlottenburg/Wilmersodrf, Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender der VIVA Media AG und Freiherr Dr. Bernhard von Löffelholz, Präsident des Sächsischen Kultursenats.
Praktische Unterstützung erfährt der neue Deutsche Musikrat auch durch einen jetzt ins Leben gerufenen Wettbewerb, der das "musikalische Leben in Schulen" fördert. Die von der Strecker-Stiftung, Mainz und dem WDR finanzierte Initiative richtet sich an alle Schulen und wird im zwei-jährigen Rhythmus durchgeführt. Die Organisation des Wettbewerbs liegt beim Verband Deutscher Schulmusiker (VDS), Mainz. Hans Bäßler, VDS-Bundesvorsitzender: "Ich freue mich, dass wir "Musik bewegt" mit einem konkreten Projekt fortsetzen können." Dr. Peter Hanser-Strecker für die Strecker Stiftung: "Mit unserem Vorhaben wollen wir die ganze Breite des aktiven Musizierens fördern und vor allem zeigen, dass die musikalischen Aktivitäten an unseren Schulen häufig weit über den staatlich vorgegebenen Musikunterricht hinausgehen. Es zeigt sich auch hier: Musik bewegt." Weitere Informationen zum Wettbewerb sind über Prof. Dr. Dieter Zimmerschied (Tel. 06131/834105 Email Dzimmerscheid@t-online.de) erhältlich.
Der Verband Deutscher Schulmusiker (VDS) ist ein Fachverband für MusiklehrerInnen aller allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen sowie von Lehrenden und Lernenden an Musikhochschulen und Universitäten. Er hat rund 6.000 Mitglieder. Info: www.vds-musik.de
Der Deutsche Musikrat (DMR) wurde 1953 gegründet. Nach seiner Insolvenz Ende letzten Jahres hat sich der Verband reorganisiert, eine neue Satzung erarbeitet und einen neuen Vorstand gewählt. Als Dachverband des Musiklebens repräsentiert der neue Deutsche Musikrat die Interessen von über 8 Millionen Menschen, die sich professionell oder als Laien mit Musik befassen hören. Zum DMR gehören 89 bundesweit agierende Musikverbände sowie 16 Landesmusikräte. Er ist Mitglied des Internationalen Musikrates, einer "non-governmental organization" der UNESCO. Der DMR stößt musikpolitische Initiativen an und koordiniert sie, berät die politischen Entscheidungsträger und fördert den musikalisch-künstlerischen Nachwuchs u.a. mit den Wettbewerben "Jugend musiziert", "Deutscher Musikwettbewerb" und "School Jam" sowie dem Projekt "Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler". Weitere Projekte fördern die zeitgenössische Musik und das Laienmusizieren.
Informationen: Tel. 0228/2091-160 und www.deutscher-musikrat.de
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