Der Tagesspiegel: Bisheriger Eupol-Chef Eichele offenbar als Leiter der neuen Direktion Bundesbereitschaftspolizei im Gespräch
Berlin (ots)
Der bisherige Chef der Eupol in Afghanistan, Friedrich Eichele, soll seinen Posten aufgeben und nach Deutschland zurückkommen. Wie der Tagesspiegel am Sonntag aus Polizeikreisen erfuhr, soll Eichele eine wichtige Aufgabe bei der von Innenminister Wolfgang Schäuble geplanten Umstrukturierung der Bundespolizei übernehmen. Das entsprechende Änderungsgesetz zum Bundespolizeigesetz, das der Bundesrat gerade diskutiert, sieht die Auflösung der bisherigen fünf Bundespolizeibehörden und die Schaffung einer zentralen Bundesbehörde in Potsdam vor. Außerdem sollen die bisherigen 19 Bundespolizeiämter Deutschlands in nur mehr neun Bundespolizeidirektionen zusammengefasst werden. Eichele soll demnach der neuen Direktion Bundesbereitschaftspolizei mit Sitz in Fuldatal vorstehen, heißt es.
Nach dem Wunsch des CDU-Ministers soll das Änderungsgesetz bereits am 1. Januar 2008 in Kraft treten. Dann müssten die neuen Direktionen funktionsfähig sein, und die Zeit bis zum Januar ist inzwischen knapp geworden. Nun wurden entsprechende Aufbaustäbe geschaffen, denen die designierten Direktionsleiter vorsitzen. Den Stab für die Bundesbereitschaftspolizei soll offenbar Eichele leiten, weshalb er aus Afghanistan zurückkehren muss.
Da Deutschland "Leading Nation", Führungsnation, der Eupol ist, geht man in Kabul davon aus, dass das entsprechende EU-Gremium Schäubles neuen Personalvorschlag akzeptieren wird. Mutmaßungen darüber, Eichele werde auch von seinem Posten abgezogen, weil er sich mit dem EU-Sondergesandten in Afghanistan, dem Spanier Francesc Vendrell, nicht verstanden habe, will offiziell niemand bestätigen. Ein Eupol-Sprecher in Kabul sagte dem Tagesspiegel am Sonntag, vielleicht seien Eichele und Vendrell auf persönlicher Ebene nicht die allerbesten Freunde. "Doch selbst wenn dem so wäre", so der Sprecher, "die Arbeitsbeziehungen zwischen dem Sondergesandten und Eupol sind ganz hervorragend".
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