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Der Tagesspiegel: SPD-Haushaltspolitiker Schneider warnt Union vor Abkehr vom Konsolidierungskurs durch neue Staatsausgaben

Berlin (ots)

Berlin - Kurz vor dem Treffen des
Koalitionsausschusses und den abschließenden Beratungen zum 
Bundeshaushaltes 2008 gibt es heftige Auseinandersetzungen innerhalb 
der großen Koalition um die Verwendung zusätzlicher Steuereinnahmen 
von rund einer Milliarde Euro. Der haushaltspolitische Sprecher der 
SPD, Carsten Schneider, will das Geld komplett in die Senkung der 
Neuverschuldung stecken und die Kreditaufnahme im kommenden Jahr von 
12,9 auf 11,9 Milliarden Euro senken. Der Union warf Schneider vor, 
dieses Ziel torpedieren und den größten Teil des Geldes investieren 
zu wollen. "Wer es ernst meint mit der Sanierung des Haushaltes", 
sagte Schneider dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag", "der muss 
jetzt den schönen Worten auch Taten folgen lassen". Schneider warnte 
die Union davor, mit neuen Staatsausgaben den Konsolidierungskurs zu 
gefährden. "Es gibt keine Geschenke zu verteilen", sagte er. In 
Anbetracht steigender Zinsausgaben des Bundes in den nächsten Jahren 
werde sonst das Ziel eines ausgeglichenen Bundeshaushaltes 2011 
gefährdet. "Nur wenn wir jetzt Kurs halten", sei das Ende des 
Schuldenmachens zu erreichen. Das betreffe auch das von der Union für
die nächste Legislaturperiode geplante Betreuungsgeld für zu Hause 
erziehende Eltern. "Der Bund kann sich solche Milliardengeschenke 
nicht leisten", warnte Schneider,
Schneider stellte auch das bereits von den Koalitionspartnern 
formulierte Ziel zur Senkung des Arbeitslosenbeitrages auf 3,5 
Prozent in Frage. Seriös gerechnet könne die Bundesagentur für Arbeit
(BA) einen solch niedrigen Beitragssatz nur ein einziges Jahr 
finanzieren, sagte er. Danach müsse Nürnberg Rücklagen angreifen oder
in der nächsten Abschwungphase der Konjunktur den Beitragssatz wieder
anheben. "Die Bundesagentur darf nicht zur Melkkuh der Nation 
werden", warnte er. Eine dauerhafte Finanzierung der 
Eingliederungsmaßnahmen für Arbeitslose sei nur zu sichern, wenn der 
Beitragssatz auf maximal 3,7 Prozent gesenkt werde, sagte Schneider 
dem Blatt.
Bei Rückfragen:
Der Tagesspiegel am Sonntag
Politikredaktion
Tel.: 030/26009389

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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