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Der Tagesspiegel: Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai: "Es gibt Leute, die kriegen nie genug"

Berlin (ots)

Die Friedensnobelpreisträgerin von 2004, Wangari
Maathai, hat den kenianischen Präsidenten Mwai Kibaki, den sie noch 
bei der umstrittenen Wahl Ende Dezember unterstützt hatte, scharf 
kritisiert. Dem Tagesspiegel (14.1.2008) sagte sie: "Die Parteien 
beharren auf ihren Positionen, die keinen Kompromiss zulassen." Auf 
die Frage, ob das nicht besonders auf die Regierungsseite zutreffe, 
sagte sie: "Ja, das ist wahr."
Maathai kritisiert, dass die "Hardliner" um Kibaki und seinen 
Gegenspieler Raila Odinga, eine Lösung der politischen Krise in Kenia
sabotieren. Auf der Regierungsseite seien das vor allem die neu 
eingeschworenen Minister. Maathai hält es für einen schweren Fehler, 
dass Kibaki ein Kabinett berufen hat, bevor er auch nur einen Dialog 
mit der Opposition begonnen hat. "Das sendet genau die falsche 
Botschaft an die Opposition: Nämlich, wir nehmen uns, was wir wollen 
und können uns den Rest teilen."
Auf die Frage, warum Kibaki so hartnäckig an der Macht festhält, 
sagte die Nobelpreisträgerin: "Nun, es gibt Leute, die kriegen nie 
genug. Aber abgesehen vom Präsidenten, glaube ich, dass die Leute, 
die ihn umgeben, eine große Rolle dabei spielen, ihn zu drängen, an 
der Macht zu bleiben. Weil ihre Position davon abhängt, dass er 
Präsident bleibt."
Maathai forderte: "Die internationale Gemeinschaft darf keine Ruhe
geben. Sie muss weiter auf beide Seiten Druck ausüben, dass Kibaki 
und Odinga nach einer politischen Lösung suchen."
Der Tagesspiegel
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