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Der Tagesspiegel: Entwicklungsministerin der SPD: Es gibt eine neue Gerechtigkeitslücke Opposition im Bundestag kritisiert fehlende deutsche Afrikapolitik

Berlin (ots)

Berlin. Angesichts der wachsenden Krisen in Afrika
hat Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) davor 
gewarnt, die Augen vor den Problemen auf dem Nachbarkontinent zu 
verschließen: "Die Probleme Afrikas werden uns erreichen, ob wir das 
wollen oder nicht", sagte Wieczorek-Zeul auf "Tagesspiegel am Sonntag
online". Deshalb habe Deutschland Afrika auch während der 
G-8-Präsidentschaft im vergangenen Jahr stark in den Vordergrund 
gerückt. Sie Politikerin wies auf eine "neue Gerechtigkeitslücke" 
hin. "Der Klimawandel trifft Afrika mit voller Wucht und in aller 
Unschuld", sagte sie auf "Tagesspiegel online". Denn der 
durchschnittliche Pro-Kopf-Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) eines 
Afrikaners liege bei 0,27 Tonnen, der eines Europäers bei zehn, eines
Amerikaners bei 20 Tonnen. Gleichzeitig haben alle Parteien im 
Bundestag im "Tagesspiegel am Sonntag" Stellung zur deutschen 
Afrikapolitik bezogen:
Der Afrikaexperte der Unionsfraktion, Hartwig Fischer, sagte: "Es 
darf nur dort Budget-Hilfe geben, wo ein deutlicher Weg zu Demokratie
und einem durchsichtigen Haushalt erkennbar ist."
Die Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte, 
SPD-Politikerin Herta Däubler-Gmelin, mahnte: "Kooperation aus Europa
ist verstärkt erforderlich, allerdings nicht nach besserwisserischer 
Gutsherrenart."
Monika, Koch, Vizefraktionschefin der Linken im Bundestag, 
forderte die Bundesregierung auf, sich "für einen Sitz Afrikas im 
Sicherheitsrat der UN einzusetzen, anstatt ihn für sich selbst zu 
beanspruchen".
Der Vizefraktionschef der FDP, Werner Hoyer, sagte: "Das Problem 
der Afrika-Politik ist, dass wir massenhaft Geld über den Kontinent 
verteilen, ohne dessen Verwendung genau zu überwachen."
Der Vorsitzende des Entwicklungsausschusses im Bundestag, 
Grünen-Politiker Thilo Hoppe, kritisierte: "Eine deutsche Strategie 
in Afrika gibt es nicht. Verschiedene Akteure - auch die 
Bundesregierung - ziehen zwar an einem Strang, aber in verschiedene 
Richtungen."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonntag, Ressort Politik, Tel. 030 26009 421

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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