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Der Tagesspiegel: NPD-Chef und weitere Spitzenfunktionäre vor Anklage Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlich rassistischer Hetze im "WM-Planer" der NPD zur Fußballweltmeisterschaft 2006

Berlin (ots)

Berlin - Die Führung der NPD gerät juristisch
zunehmend unter Druck. Anfang kommender Woche werde die Berliner 
Staatsanwaltschaft Anklage wegen Volksverhetzung und Beleidigung 
gegen Parteichef Udo Voigt, Bundessprecher Klaus Beier und 
Vorstandsmitglied Frank Schwerdt erheben, teilten Sicherheitskreise 
am Donnerstag dem Tagesspiegel mit. Den Spitzenfunktionären wird 
vorgeworfen, in einem "WM-Planer" zur Fußballweltmeisterschaft 2006 
den dunkelhäutigen Nationalspieler Patrick Owomoyela rassistisch 
diskriminiert zu haben. In dem WM-Planer, den die NPD im Frühjahr 
2006 als Flugblatt und im Internet verbreitete, wurde unter der 
Überschrift "Weiß! Nicht nur eine Trikotfarbe! Für eine echte 
National-Mannschaft" ein Trikot mit der Nummer 25 gezeigt. Die Nummer
trug Owomoyela im Nationalteam. Der Bremer Fußballer erwirkte eine 
einstweilige Verfügung gegen die NPD, die Polizei beschlagnahmte 70 
000 Exemplare des Planers.
    Owomoyela und der Deutsche Fußball-Bund stellten zudem 
Strafanzeige. Die NPD brachte jedoch einen neuen WM-Planer heraus, in
dem nach Ansicht der Ermittler ebenfalls gegen dunkelhäutige 
Nationalspieler gehetzt wird. Nach Informationen des Tagesspiegels 
liegt den Strafverfolgern auch eine Bilddatei der NPD vor, in der 
Owomoyela als "Kunta Kinte" bezeichnet wird, in höhnischer Anspielung
auf eine Sklavenfigur im Roman "Roots" von Alex Haley.
  Mit der Anklage gegen Voigt, Beier, der auch den Landesverband 
Brandenburg führt, und Schwerdt, zugleich Parteichef in Thüringen, 
setzt sich die Serie von Verfahren gegen führende NPD-Mitglieder 
fort. Erst vor zwei Wochen wurde Bundesschatzmeister Erwin Kemna 
inhaftiert, der Parteigelder in Höhe von 627 000 Euro veruntreut 
haben soll. Gegen den Hamburger NPD-Vorsitzenden Jürgen Rieger erhob 
die Staatsanwaltschaft Mannheim im September 2007 Anklage, weil er 
den Holocaust geleugnet hatte. Rieger soll zudem mit einem 
Berufsverbot belegt werden.
Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel
zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß,
Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0)

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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