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Der Tagesspiegel: Handwerk fürchtet wegen Finanzkrise um Mittelstandskredite

Berlin (ots)

Das deutsche Handwerk fürchtet, dass seine Firmen
unter der Rettung der angeschlagenen IKB-Bank durch das 
Staatsinstitut KfW leiden werden. "Es besteht die Gefahr, dass dies 
zur zu einer Verschlechterung der Konditionen der für 
Handwerksbetriebe so wichtigen Förderprogramme führt", sagte 
Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Handwerksverbands ZDH, 
dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Die KfW habe Milliarden zur 
Stabilisierung der IKB aufgebracht. Trotzdem müsse die bislang 
vorgesehene Förderleistung erhalten bleiben. Auch das gerade an die 
KfW übertragene ERP-Sondervermögen solle weiter vollständig für 
Förderzwecke zur Verfügung stehen. Zwar hat sich laut Schleyer die 
Finanzkrise im Handwerk bisher nicht ausgewirkt. "Regional berichten 
die Betriebe aber von gestiegenen Kreditkosten und Feilschen um mehr 
Sicherheiten", sagte er. Er appellierte an die Banken, die von der 
Krise nicht oder kaum betroffen seien, "für eine weiterhin 
reibungslose Mittelstandsfinanzierung zu sorgen".
Scharfe Kritik übte Schleyer an der Entwicklung der 
Managergehälter. Sie stiegen "in einer völlig inakzeptablen Weise, 
gerade bei Abfindungs- oder Pensionszahlungen, sogar bei 
Erfolglosigkeit". Hier gebe es "Exzesse". Das Bild des engagierten 
Unternehmers werde getrübt von jenen, "die maßlos sind, die ihren 
eigenen Konzern ausnutzen, obwohl sie es am wenigsten nötig hätten". 
Es könne nicht sein, "dass Managergehälter um ein Vielfaches steigen,
und bei den Mitarbeitern kommt praktisch nichts an". Schärfere 
Gesetze lehnte Schleyer indes ab. "Die träfen auch die Falschen, 
nämlich die zumeist mittelständischen Firmeninhaber." Nötig sei "mehr
Verantwortungsgefühl in den Führungsetagen und Kontrollgremien".
In der Debatte um mehr Jobs schlug Schleyer vor, den 
Kündigungsschutz zu reduzieren als Ersatz für befristete 
Arbeitsverhältnisse. Länder wie Dänemark machten es vor, dort gebe es
ein hohes Arbeitslosengeld für einige Monate, eine effiziente 
Arbeitsvermittlung, aber wenig Kündigungsschutz. "Die 
Handwerksbetriebe würden auf jeden Fall mehr Mitarbeiter fest 
einstellen, wenn die Regeln flexibler wären", versprach Schleyer. 
Jetzt griffen viele auf Zeitarbeiter und Subunternehmer zurück.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Redaktion Wirtschaft, Tel. 030-26009260.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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