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Der Tagesspiegel: Simyo-Chef Hansen: Service-Provider werden nicht mehr gebraucht

Berlin (ots)

Der Chef des Mobilfunkdiscounters Simyo, Rolf
Hansen, sieht auch nach dem Zusammenschluss der Mobilfunkanbieter 
Freenet und Debitel keine große Zukunft für die Service-Provider. 
"Die Frage ist, ob dieses Geschäftsmodell bei einem gesättigten Markt
noch gebraucht wird, und ob es finanzierbar ist", sagte Hansen dem 
Tagesspiegel (Montagausgabe). "So schnell wie die Margen sinken, 
können die klassischen Service-Provider gar keine Kosten abbauen." 
Die große Stärke der Service-Provider, die persönliche Betreuung vor 
Ort, sei eine Leistung, die immer weniger gefragt sei, da sich die 
Leute verstärkt im Internet informierten.
Im eigenen Marktsegment sieht Hansen dagegen noch 
Wachstumspotenzial. "Ende diesen Jahres werden deutlich mehr als zehn
Millionen Kunden bei den reinen Mobilfunkdiscountern sein", 
prognostiziert er. "Bis zum Jahr 2012 ist ein Marktanteil von 25 
Prozent drin." Eigene Kundenzahlen nennt Simyo nicht.
Die Konkurrenz der Billigmarken wie Congstar (T-Mobile) oder Fonic
(O2) scheut Hansen nicht. "Sie werden viel Geld in die Hand nehmen 
müssen, um die etablierten Discounter einzuholen", sagt er. Während 
Simyo nur noch im Internet werbe, "versuchen T-Mobile und O2 massiv 
Marktanteile zu kaufen". Hansen zitiert dazu eine Erhebung von 
Nielsen Media Research, wonach Simyo in den ersten drei Monaten 2008 
1,5 Millionen Euro brutto für Werbung ausgab, Fonic dagegen 7,2 
Millionen und Congstar 9,1 Millionen Euro. Doch das nutze wenig, 
meint Hansen. "Congstar ist weit entfernt davon, den angestrebten 
Umsatz von einer Milliarde Euro im Jahr 2010 zu erreichen."
Spielraum für weitere Preissenkungen sieht Hansen nicht. Neun Cent
kostet heute eine Minute mobil telefonieren bei den Discountern. 
"Weiter runter kann keiner gehen, ohne Geld zu verbrennen." Ebenso 
wenig glaubt Hansen, dass es noch viel Platz für weitere Wettbewerber
gibt. "Es wird eng im gesättigten Mobilfunkmarkt in Deutschland." 
Chancen hätten allenfalls starke Marken, die bereits über gut 
ausgebaute Distributionskanäle verfügen, wie etwa die Möbelkette 
Ikea.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030 26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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