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Der Tagesspiegel: Manager-Kritik: Ökonom Sinn findet Unterstützung

Berlin (ots)

In der Debatte um die Ursachen der Finanzkrise
haben Politiker und Ökonomen davor gewarnt, nur die Manager 
verantwortlich zu machen. "Es ist zu einseitig, die Schuld nur den 
Managern zuschieben zu wollen", sagte Thomas Straubhaar, Chef des 
Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts HWWI, dem "Tagesspiegel" 
(Dienstagausgabe). Die Krise habe viele Ursachen - "die Häuslebauer 
in den USA, die Kredite zu waghalsigen Konditionen eingegangen sind, 
die Federal Reserve mit ihrer Politik des billigen Geldes, die 
Kleinanleger, die auch vom Boom profitieren wollten". Hinzu kämen die
Bank-Manager - aber auch hier habe es Aufsichtsräte gegeben, die 
nicht hingeschaut hätten, und Aktionäre, die eine hohe Rendite hätten
sehen wollen. Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW), sagte dem Blatt, die Finanzkrise sei 
"systematisch bedingt". Fehlentscheidungen und menschliche Schwächen 
wie Gier oder übertriebenen Ehrgeiz habe es immer gegeben. "Das 
Problem ist, dass wir keine genügenden Regeln hatten, um die 
negativen Folgen dieser Schwächen auszugleichen und zu begrenzen."
Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der 
deutschen Wirtschaft, sagte: "Es gab ein großes Casino, wo alle 
mitgemacht haben." Die Bankvorstände hätten aber ein besonderes Maß 
an Verantwortung. "Es kann nicht sein, dass wir die zu Abhängigen und
Opfern erklären." Es habe Verantwortungslosigkeit gegeben und das 
Umgehen von Haftung. Rainer Brüderle, Vize-Fraktionschef der FDP, 
befand, "staatliches Versagen und verantwortungsloses Handeln 
einzelner Finanz-Hasardeure haben sich gegenseitig verstärkt". Einige
Banker und Manager hätten die lasche Finanzaufsicht und die 
"Inkompetenz bei den staatlichen Landesbanken" schamlos ausgenutzt. 
"Mancher angestellte Manager sollte bei Mittelständlern Nachhilfe in 
verantwortlichem Handeln nehmen."

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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