Der Tagesspiegel: Inlandspresse Zu Papst und Demjanjuk meint der Tagesspiegel:
Berlin (ots)
Der Holocaust als singuläres Verbrechen gehört zum Selbstverständnis der geläuterten Nation. Und wenn es eine deutsche Tugend nach 1945 gibt, dann die Fähigkeit, dem Schrecken, der Schuld, der Verantwortung der eigenen Geschichte ins Gesicht zu sehen. Die Auslieferung Demjanjuks, der deutsche Papst in Yad Vashem, zwei Ereignisse, die nur zufällig im Monat des deutschen Verfassungsjubiläums stattfinden, sind für die Deutschen einmal mehr der Fingerzeig: Zur deutschen Normalität gehört das Nicht-Vergessen und die Bereitschaft, dazu beizutragen, die Opfer des monströsen Verbrechens zum "Menschengedenken" zu machen.
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