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Der Tagesspiegel: Marquardt: Rot-Rot in den Ländern bringt Zukunftsperspektive

Berlin (ots)

Die SPD-Funktionärin Angela Marquardt hat ihre
Partei aufgerufen, sich für Linksbündnisse in den Ländern "gerade 
wegen der damit verbundenen Zukunftsperspektive" einzusetzen. Es wäre
"falsch", die Chance auf einen Politikwechsel in Thüringen und im 
Saarland jetzt nicht zu nutzen, sagte Marquardt in einem Gespräch mit
dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Sie setzte sich zugleich dafür 
ein, auch darüber zu reden, welche Projekte "in einer längerfristigen
Perspektive über 2009" hinaus in einem Linksbündnis im Bund zu 
realisieren seien.  "Ich bin zu jung, um mich über Tabus zu 
definieren", betonte sie. Marquardt war bis 2003 Mitglied in der PDS,
von 1995 bis 1997 stellvertretende Parteivorsitzende, 
Bundestagsabgeordnete von 1998 bis 2002. Seit 2008 ist sie Mitglied 
der SPD, arbeitet für deren stellvertretende Vorsitzende Andrea 
Nahles und ist Geschäftsführerin der "Denkfabrik", eines 
Zusammenschlusses von überwiegend jüngeren SPD-Abgeordneten des 
linken Parteiflügels. Kritisch bewertete Marquardt in dem Interview 
die Lage ihrer eigenen Partei. "Schon länger" gebe es eine Rebellion 
im Sinne von "So kann es nicht weitergehen". "Meine Partei ist in der
Sackgasse und die Zukunftsfähigkeit entscheidet sich an unserer 
inhaltlichen Ausrichtung." Zur Linkspartei sagte Marquardt: "Die 
Linke ist aus dem politischen Tagesgeschäft nicht wegzudenken, egal 
wie sehr sich das andere wünschen." Auf die Frage, ob Oskar 
Lafontaine ein Hindernis für ein Linksbündnis im Bund sei, meinte 
Marquardt: "Er vermittelt den Eindruck, die SPD zu hassen. Letztlich 
aber wird er nicht der entscheidende Faktor sein. Die Linke ist lange
genug im politischen Geschäft, um ein so interessantes Projekt nicht 
an einer Person scheitern zu lassen." Wenn die Linke die SPD als 
Hauptgegner betrachte, zeuge das von mangelnder 
Differenzierungsfähigkeit "und versperrt Strategiediskussionen über 
mögliche Zukunftsperspektiven. Ich meine da nicht nur Lafontaine".
Rückfragen: Politikredaktion, Matthias Meisner, Telefon 
030/26009-219

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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