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Der Tagesspiegel: Bsirske: Tarifspaltung in Deutschland ist unsozial

Berlin (ots)

Berlin - Frank Bsirske, Vorsitzender der
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, hat die Tarifspaltung in 
Deutschland als unsozial und willkürlich kritisiert. "Die nach 20 
Jahren nicht mehr ganz so neuen Bundesländer sind keine 
Entwicklungszonen, sondern längst attraktive Standorte - für 
hochspezialisierte Industrien ebenso wie für äußerst qualifizierte 
Dienstleistungen", schreibt Bsirske in einem Beitrag für den 
Tagesspiegel (Sonntagausgabe). "Und so wenig, wie es eine 
Staatsbürgerschaft zweiter Klasse gibt, darf es ein Tarifrecht 
zweiter Klasse geben." Die Tarifspaltung des Landes "ist unsozial und
willkürlich", schreibt Bsirske weiter. "Und jeder einzelne 
Tarifvertrag, in dem wir diese Spaltung nicht überwinden können, 
schmerzt genauso wie die entsprechende Unterscheidung beim 
Pflegemindestlohn." Neben der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit 
fordert Bsirske ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West. 
"Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir das durchsetzen, darauf 
müssen sich die Arbeitgeber im Osten einstellen."
Zugleich verteidigte Bsirske die Zustimmung der Gewerkschaft zu 
unterschiedlichen Mindestlöhnen für Pflegekräfte in Ost und West von 
Ende März. Die Gewerkschaft stehe oft genug vor dem Dilemma, entweder
zu speziellen "Ost-Tarifen" Ja zu sagen oder gar keine 
Mindestbedingungen vereinbaren zu können und die Beschäftigten damit 
der Willkür ihrer Arbeitgeber auszuliefern.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, 
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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