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Der Tagesspiegel: Zum Terroranschlag in Moskau meint der Tagesspiegel:

Berlin (ots)

Das semidemokratische Russland muss sich sagen lassen, dass ein aufgeblähter Sicherheitsapparat mit Neigung zu exzessiver Brutalität einen Teil des Problems darstellt. Der Konflikt im Kaukasus ist ein klassisches Beispiel für das Scheitern einer Strategie, die vor allem auf eine militärische Lösung setzt. Die extreme russische Repression hat schon früh die Radikalisierung tschetschenischer Nationalisten zu unversöhnlichen Gotteskriegern gefördert. Ganz im Sinne des Netzwerks Al Qaida, das den Kaukasus als eines der Schlachtfelder des Islam begreift. So wurde, ungewollt und doch logisch, die Internationalisierung des Terrors noch gestärkt. So erscheint es notwendig, dass die internationale Staatengemeinschaft trotz Differenzen stärker kooperiert - und neue Wege einschlägt. Ein globales Terrorabwehrzentrum, als Partner von Interpol, könnte Informationen von Polizeien, Nachrichtendiensten und Justiz sammeln, auswerten und weitergeben. Ansätze zur weltweiten Bekämpfung militanter Extremisten gibt es ja. Die Vereinten Nationen führen seit 1999 eine Terrorliste, auf der hunderte Personen und Gruppierungen stehen, die Sanktionen unterworfen werden, wie dem Einfrieren ihrer Konten. Dass mehr getan werden sollte, möglichst bald, zeigt der Anschlag von Moskau.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de

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