Der Tagesspiegel: Jüdischer Friedhof in Berlin auf NSU-Adressliste
Berlin (ots)
Berlin - Der Direktor der Berliner Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, appelliert an das Oberlandesgericht München, Beate Zschäpe zu möglichen Aktivitäten der Terrorzelle NSU in Berlin zu befragen. "Ich halte es für sehr dringlich, da Licht reinzubringen", sagte Nachama dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Der Verdacht, die Terrorzelle NSU könnte in Berlin Anschläge verübt haben, wird durch ein Indiz gestützt. Nach Informationen des "Tagesspiegels" hat die Polizei im Brandschutt der von Beate Zschäpe im November 2011 angezündeten Wohnung in Zwickau eine Adressliste gefunden, auf der die Anschrift des jüdischen Friedhofs in Charlottenburg verzeichnet ist. Auf die Ruhestätte wurden 1998 und 2002 insgesamt drei Sprengstoffanschläge verübt, die bis heute nicht aufgeklärt sind. Am Donnerstag war bereits durch den Beweisantrag eines Opferanwalts im NSU-Prozess bekannt geworden, dass ein Polizist in Berlin im Mai 2000 mutmaßlich Zschäpe und den späteren NSU-Mörder Uwe Mundlos nahe der Synagoge in der Rykestraße beobachtet hatte.
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