Pressestimmen: Kritik an der Spekulationssteuer
Berlin (ots)
Der deutsche Nobelpreisträger für Wirtschaft, Reinhard Selten, hat die Steuerpläne der Bundesregierung kritisiert. "Der Staat wird nicht viel einnehmen mit der neuen Spekulati-onssteuer", sagte Selten in einem Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel (Donnerstags- ausgabe). Vielmehr würden hohe Verwaltungskosten entstehen, die zu großen Teilen die Banken zu tragen hätten. "Das finde ich sehr bedenklich, wenn hemmungslos Steuerpläne gemacht werden, die die Privaten - seien es Unternehmen, Banken oder Anleger - mit Ver- waltungsaufwand belasten", sagte Selten.
Für die Entwicklung an den Börsen zeigt sich der Bonner Spieltheoretiker optimistisch. "Ich glaube, dass sich diese Entwicklung fortsetzt", sagte Selten mit Blick auf den Kursanstieg in den vergangenen Wochen. "Es gibt im Moment auch für den privaten Anleger Chancen, günstig zu investieren." Wer heute sein Geld anlege, "wird nach meiner Auffassung langfri-stig keinen Fehler machen", sagte Selten. Es sei empirisch nachgewiesen, dass Aktien mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis nach fünf Jahren eine positive Rendite erzielen. "Ich persönlich achte auf das KGV und die Dividendenrentabilität. Ich halte nichts von Un-ternehmen, die nie etwas ausschütten", sagte der Nobelpreisträger dem Tagesspiegel.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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