Pressestimmen: Das Geld der Lebensversicherer wird knapp
Berlin (ots)
Die Situation der deutschen Versicherer ist nach Einschätzung der Rating-Agentur Fitch weitaus bedrohlicher als die Branche zugibt. "Das Eigenkapital der Unternehmen schmilzt", sagte Fitch- Analyst, Marco Metzler, dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Montagsausgabe). Wie dramatisch die Lage sei, könne man daran ablesen, dass selbst die Branchenriesen, Allianz und Münchener Rück, frisches Kapital brauchen. Die Allianz plant eine Kapitalerhöhung von bis zu vier Milliarden Euro und eine zusätzliche Anleihe von 1,5 Milliarden Euro. Die Münchener Rück will in den kommenden Tagen Einzelheiten der von ihr geplanten Milliardenanleihe bekannt geben. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) reagiert zwar noch gelassen ,hat aber bereits einen so genannten Stress Test angeordnet. gelassen. Bis Ende März müssen die Versicherer der Aufsichtsbehörde erklären, wie sie reagieren, falls ihre Aktienbestände und ihre Rentenpapiere weiter an Wert verlieren. "Der Stress-Test hat eine Frühwarnfunktion", sagt ein BAFin-Sprecher. Sollte Frühwarnalarm ausgelöst werden, berät die Aufsichtsbehörde mit den Unternehmen über geeignete Maßnahmen. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist nicht untätig. Der Präsident des GDV, Bernd Michaels, möchte die Abschreibungsregeln zugunsten der Versicherungsgesellschaften gelockert sehen. Eine Ursache sind die hohen Kursverluste an den Börsen. Die Versicherungsunternehmen haben einen Teil der von den Kunden eingezahlten Beiträge nämlich in Aktien angelegt. Sollten sich die Lage an den Aktienmärkten im laufenden Jahr nicht bessern, könnte die Lage für einzelne Gesellschaften prekär werden.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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