Pressestimmen: Zu Irak
Berlin (ots)
Welch ein Tag für den Irak. Aber auch für Amerika. Drei Wochen nach Kriegsbeginn zerfällt Saddam Husseins Regime, stehen Bushs Truppen mitten in Bagdad - und die Iraker jubeln ihnen zu. Sie selbst befreien sich nun vom Diktator, stürzen seine Denkmäler. Es sind Szenen, die uns den Irak ganz nahe bringen, weil wir sie aus unserer eigenen jüngsten Geschichte kennen: die Drahtschlingen um den Hals kolossaler Lenin-Figuren, die Mauerspechte. Mit jedem Hammerschlag gegen die Sockel der Saddam-Statuen holt sich ein entmündigtes Volk ein Stück Souveränität zurück. Bagdad steht plötzlich in einer Reihe mit Danzig, Budapest, Leipzig, Prag, Bukarest und Belgrad - Namen, die für die Selbstbefreiung Osteuropas stehen. Diesen Jubel muss sich niemand versagen, der diesen Krieg für falsch hielt. Der Sturz einer so menschenverachtenden Diktatur darf für jeden Demokraten ein Grund zur Freude sein.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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