Pressestimmen: Verbraucherschützer warnen vor Medizin-Tourismus
Berlin (ots)
Berlin. Deutsche Verbraucher, die ins Ausland reisen, um dort günstigeren Zahnersatz zu bekommen oder eine Schönheitsoperation durchführen zu lassen, gehen nicht unbeträchtliche Risiken ein. "Wenn etwas passiert, können die Ärzte im Ausland kaum belangt werden", sagte die Gesundheitsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin, Dörte Elß, dem Tagesspiegel (Samstagausgabe). Zwar gäbe es auch im EU-Ausland theoretisch eine zweijährige Gewährleistungsfrist für fehlgeschlagene medizinische Eingriffe, aber praktisch lasse sich der Anspruch kaum durchsetzen. In Osteuropa müssten eventuelle Nachbehandlungen sowieso aus eigener Tasche bezahlt werden.
Schönheitsoperationen sind in Polen und Tschechien nach Tagesspiegel- Recherchen deutlich billiger als in Deutschland. Während eine Nasenkorrektur in Polen ab 1500 Euro zu haben ist, muss man in Deutschland mit Mindestkosten von 3000 Euro rechnen. Auch Zahnersatz wie Kronen oder Implantate sind außerhalb der deutschen Grenzen günstiger. In Spanien fallen für ein Implantat Gesamtkosten von 1000 Euro an, in Deutschland sind es dagegen 1500 Euro. Da die gesetzlichen Krankenkassen dem Versicherten denselben Zuschuss zahlen, egal ob das Kassenmitglied einen Zahnarzt in Mallorca oder in Deutschland aufsucht, kommt die Preisersparnis bei Zahnbehandlungen ausschließlich dem Patienten zu Gute.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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