Pressestimmen: "Der Tagesspiegel Berlin" meint zum Metaller-Streik in Ostdeutschland
Berlin (ots)
Immer noch werden arbeitswillige Metallarbeitnehmer in Ostdeutschland in Bussen in die Werke gefahren. Immer noch werden sie von den Streikenden und von deren Unterstützern an den Werkstoren ausgepfiffen und beschimpft. Immer noch muss die IG Metall Unterstützer aus Westdeutschland schicken, weil in den Metallbetrieben in Sachsen, Brandenburg und Thüringen die Streikfront kaum noch zu halten ist. Die Szenen erinnern an das England der Margaret Thatcher, an die letzten großen Kämpfe der Gewerkschaften, bevor deren Macht gebrochen wurde. Die IG Metall hat sich mit dem Arbeitskampf in eine Situation begeben, in der am Ende mehr verloren sein wird als nur ein Arbeitskampf. Denn neben der Überraschung, dass die Arbeitgeberseite offenbar bereit ist, den Flächentarifvertrag einfach so aufzugeben, wird nun offenbar: Es gibt sie nicht mehr, die Arbeiterklasse. Ausgerechnet bei einem Streik, der mit dem Kampfruf "Gleichheit!" geführt wird, gelingt es der IG Metall nicht, sich als starke, selbstbewusste und kampfbereite Einheitsgewerkschaft zu präsentieren.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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