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Pressestimmen: Zum Thema Arbeitsmarktreformen Arbeitsmarktreformen gehen Experten nicht weit genug

Berlin (ots)

Die am Freitag im Bundesrat beratenen
Arbeitsmarktreformen zum Kündigungsschutz und zum Arbeitslosengeld
gehen führenden Wirtschaftsexperten nicht weit genug.
"Der neue Kündigungsschutz wird keine große Wirkung haben, weil er
nur für kleine Betriebe gilt", sagte Martin Werding vom Münchner Ifo-
Institut für Wirtschaftsforschung dem "Tagesspiegel"
(Samstagsausgabe). Mit Hilfe des Kündigungsschutzes könne man für den
Arbeitsmarkt nur etwas erreichen, wenn der "Wildwuchs bei
Gerichtsurteilen" angegangen werde. Dazu seien klare
Abfindungsregelungen nötig.
Die Änderung beim Arbeitslosengeld wird hingegen nach Ansicht der
Experten einen positiven Effekt haben. "Empirisch ist belegt, dass
sich Arbeitslose kurz vor dem Auslaufen ihres Arbeitslosengeldes
verstärkt um eine Stelle bemühen", sagte Holger Schäfer vom
arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) dem
"Tagesspiegel". "Wenn die Bezugsdauer nun verkürzt wird, passiert
dies schon im zwölften Monat statt wie bisher erst im 32." Schäfer
lehnt die 18-monatige Bezugsdauer für über 55-Jährige daher ab. "Auch
ältere Arbeitslose sollten nur zwölf Monate Arbeitslosengeld
erhalten", fordert der Experte.
Dennoch warnen die Wirtschaftswissenschaftler die Union davor, das
Gesetzesvorhaben der Regierung zu blockieren. Würde die Reform
scheitern, wäre dies "eine nationale Katastrophe", sagte Hilmar
Schneider vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) dem
"Tagesspiegel". Es wäre der Beweis, dass Deutschland nicht
reformfähig ist.
Inhaltliche Rückfragen unter Tel.: 030-26009260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de

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