Pressestimmen: zu Bisky und die Stasi
Berlin (ots)
Nach Ansicht von Experten ist es unwahrscheinlich, dass Lothar Bisky ohne sein Wissen als Stasi-IM registriert war. Der Dresdner Totalitarismus-Forscher Gerhard Barkleit vom Hannah-Arendt-Institut glaubt nicht, dass Stasi-Beamte mögliche Zuarbeiter ohne deren ausdrückliche Zustimmung als IM in Karteien aufgenommen haben - etwa, um selbst als besonders fleißige Werber zu gelten.
"Das ist kaum vorstellbar. Wenn die Stasi das gemerkt hätte, hätte es für den Mitarbeiter katastrophale Folgen gehabt", sagte Barkleit dem Tagesspiegel. Er unterstreicht gleichwohl, dass dies nicht völlig auszuschließen sei. "Dass jemand sagt, er sei ohne sein Wissen als IM geführt worden, kommt häufiger vor." Die Behauptung sei unabhängig vom Wahrheitsgehalt "zumindest nicht zu widerlegen".
Nach Meinung von Barkleit war zudem eine schriftliche IM- Verpflichtungserklärung häufig verzichtbar. Führungsoffiziere hätten die Anwerbung als IM mit ihren Vorgesetzten und mit den Kandidaten besprochen und einen Werbungsplan erstellt. "Dort stand dann: Die Anwerbung wurde per Handschlag vorgenommen."
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