Pressestimmen: Zu "Rosenholz"-Akten/Modrow-Brief
Berlin (ots)
Berlin (neu). Der letzte SED-Ministerpräsident und PDS-Abgeordnete des Europäischen Parlaments Hans Modrow hat verlangt, die umstrittenen "Rosenholz"-Akten des DDR-Auslandsgeheimdiensts für die Öffentlichkeit zu sperren. In einem Brief an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) schreibt er, es bestehe die Gefahr, dass "die Öffentlichkeit in unverantwortlicher Weise mit zweifelhaften Informationen überschüttet wird". Die Akten der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) der Stasi seien nach der Wende bewusst vernichtet worden. "Dafür trage ich die Verantwortung." Auslandsspionage sei jedoch eine erlaubte, ja geachtete Tätigkeit.
Gegenüber dem Tagesspiegel sagte Modrow gleichwohl, er könne es "nicht ausschließen", dass Auslandsspione der Stasi auch DDR- Bürger bespitzelt hätten.
Zugleich kritisierte Modrow die Stasi-Unterlagenbeauftragte Marianne Birthler. Sie habe das Thema "Rosenholz" absichtlich hoch gehalten. Dies sei "nicht angebracht". "Historiker sollen sich mit den Akten beschäftigen, aber die gegenwärtige Hexenjagd muss ein Ende haben", sagte Modrow dem Tagesspiegel.
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