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Der Tagesspiegel: Versicherungswirtschaft droht mit höheren Beiträgen für alle

Berlin (ots)

Die deutschen Versicherungen wollen sich mit allen
Mitteln gegen die von Brüssel geplante Vereinheitlichung der Tarife
für Frauen und Männer wehren. Sollte sich EU-Sozialkommissarin Anna
Diamantopoulou mit ihren Plänen durchsetzen, sei auch ein Gang vor
den Europäischen Gerichtshof (EuGH) nicht ausgeschlossen, sagte die
stellvertretende Leiterin des Verbandes der privaten
Krankenversicherun-gen (PKV), Sybille Sahmer, dem "Tagesspiegel"
(Mittwochausgabe). Aus Sicht der privaten Krankenversicherungen sei
Diamantopoulous Vorlage "alles andere als sinnvoll", sagte Sahmer.
Die Kosten für Frauen lägen um 40 Prozent höher als die für Männer.
Setze sich Diamantopoulou mit ihren Forderungen durch, würden ihr
zufolge alle Tarife auf Frauenniveau angehoben. Die Folge sei eine
"Diskriminierung der Männer".
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
drohte mit deutlichen Preissteigerungen für Männer wie für Frauen.
"Frauen leben laut Versicherungsstatistik vier bis viereinhalb Jahre
länger als Männer", begründete dies Sozialpolitik-Experte Peter
Schwark im Gespräch mit dem "Tagesspiegel". Dürfe die Branche dies
etwa bei der privaten Rentenversicherung nicht mehr berücksichtigen,
müsse sie die Tarife anheben. Rentenpolicen wie etwa Riester-Verträge
würden damit für Männer im Schnitt um zehn Prozent teurer. Eckhard
Marten von der Allianz Leben rechnet damit, dass Männer zehn bis 30
Prozent mehr zahlen müssten.
Aber auch bisher für Frauen günstigere Tarife wären laut GDV
betroffen. So würden die Beiträge zur Risikolebensversicherung um
rund 80 Prozent steigen. Bisher zahlen Frauen deutlich weniger, da
das Todesrisiko bei Männern statistisch doppelt so hoch ist.
Preiserhöhungen drohen laut Schwark auch bei Autoversicherungen, die
für Frauen wegen der riskanten Fahrweise junger Männer bisher
billiger sind: Diese würden für Frauen unter 30 Jahren um rund 20
Prozent teurer.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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