Der Tagesspiegel: berichtet in seiner Ausgabe vom Sonntag, 07. Dezember 2003, zu Gesundheit/Krankenversicherung
Berlin. Als erster privater Krankenversicherer hat der Branchenführer DKV ein de-tailliertes Modell für den "freien Wechsel in der PKV" vorgelegt. Politiker wie Bun-desgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) fordern seit längerem mehr Wettbe-werb in dieser Branche. Bislang machen Risikoprüfungen und verfallende Alters- rückstellungen älteren Versicherten den Wechsel zu anderen Privatversicherungen aus Kostengründen faktisch unmöglich.
Nach dem DKV-Konzept, das dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" vorliegt, würde der Versicherungsschutz in einen Grund- und einen Topschutz" aufgespal-ten. Beim Wechsel des Grundschutzes, der etwa den Leistungen der gesetzlichen Kassen entsprechen könnte, soll es laut DKV künftig keine Gesundheitsprüfung mehr geben. Außerdem würde sich die Beitragshöhe hier nicht mehr am Wech-selalter, sondern am ursprünglichen Eintrittsalter bemessen. Ein Wechsel des Grundschutz-Versicherers wäre also auch noch im fortgeschrittenen Alter er-schwinglich, nur bei den Zusatzleistungen käme der Wechsel teuer.
Der Wechsler nähme seine erworbenen Rechte mit", sagte DKV-Sprecher Frank Neuhaus dem "Tagesspiegel am Sonntag". Den Versicherten die kompletten Rück-stellungen fürs Alter mitzugeben, wie von Schmidt gefordert, funktioniere nicht. Schließlich seien die Rücklagen im Kollektiv und nicht individuell kalkuliert". Ihre Mitnahme könne die verbliebene Versichertengemeinschaft schädigen.
Damit kein Versicherer zu viele Risiken bekommt, sieht das DKV- Modell einen Pool-Ausgleich vor. Versicherer mit geringeren Schadensausgaben" müssten den ande-ren unter die Arme greifen. Um Wettbewerbsanreize zu erhalten, blieben bei diesem Ausgleich aber Einnahmeprobleme und Verwaltungskosten ausgeklammert. Außer-dem ist als Anreiz für Leistungsmanagement ein Selbstbehalt vorgesehen.
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