Verbraucherministerin will längere Zahnbürsten-Lebensdauer - Recht auf Reparatur als Schlüsselprojekt
Berlin (ots)
Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) will die Hersteller dazu verpflichten, dass es bei elektrischen Zahnbürsten künftig eine Akku-Wechselmöglichkeit geben muss, damit sie länger genutzt werden können. "Wir brauchen eine gesetzliche Vorschrift, dass für solche Produkte der Akku austauschbar sein muss", sagte sie in einem Interview mit dem "Tagesspiegel" (Online Sonntag, Print Montag). "Warum sind die Akkus von vielen elektrischen Zahnbürsten nicht austauschbar? Eine elektrische Zahnbürste sollte kein Wegwerfprodukt sein", betonte Lemke.
Als ein Schlüsselprojekt ihrer Amtszeit sieht die Umwelt- und Verbraucherschutzministerin die Durchsetzung eines "Rechts auf Reparatur", um Ressourcen zu schonen und den Rohstoffbedarf zu mindern. "Es darf dann nicht mehr passieren, dass Sie eine Waschmaschine kaufen und nach fünf Jahren keine Ersatzteile mehr bekommen", sagte Lemke. "Angesichts der abertausenden Konsumgüter lässt sich das Recht auf Reparatur aber nicht mit nur einem einzigen Gesetz umsetzen." Wenn ein Produkt nicht neu gekauft werden müsse, sondern länger genutzt oder zu vertretbaren Preisen repariert werden kann, sei das auch ein sozialer Aspekt. "Wir haben verschiedene Möglichkeiten, das Thema voranzutreiben. Etwa mit der Ökodesign-Richtlinie auf europäischer Ebene. Sie schreibt vor, dass Produkte reparierbar bleiben müssen und verpflichtet die Hersteller, Ersatzteile für ihre Kunden bereitzuhalten", sagte die Grünen-Politikerin.
Das Interview im Wortlaut: https://plus.tagesspiegel.de/politik/umweltministerin-lemke-eine-elektrische-zahnburste-sollte-kein-wegwerfprodukt-sein-353980.html
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