Der Tagesspiegel: IG-Metall-Verhandlungsführer Hofmann: "Mit uns kann man über alles reden"
Berlin (ots)
Die IG Metall ist kompromissbereit in der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Jörg Hofmann, Verhandlungsführer der Gewerkschaft, sagte dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe): "Für uns nicht verhandelbar ist eine Verlängerung der Arbeitszeit, die zu einer einseitigen Belastung der Beschäftigten führt. Davon abgesehen kann man mit uns über alles reden." Die Forderungen der Beschäftigten seien realistischer geworden. Bei der Lohnrunde 2002 habe es noch nachlaufende Erwartungen gegeben, weil der Abschluss im Jahr zuvor relativ niedrig, die Inflationsrate aber relativ hoch gewesen sei. Dadurch seien die Reallöhne gesunken, sagte Hofmann. Der Abschluss 2002 habe dagegen die Reallöhne gesichert. "Im Übrigen wird auch gesehen, dass es in manchen Betrieben akute Beschäftigungsprobleme gibt", sagte Hofmann. Zur Forderung der Arbeitgeber nach flexibleren Arbeitszeiten sagte Hofmann, die Gewerkschaften müssten sich damit beschäftigen. "Aber den Arbeitgebern geht es nicht um eine flexiblere Arbeitszeit. Sie sehen in der Verlängerung der Arbeitszeit eine elegante Methode, die Arbeitskosten zu senken. Es geht also weniger um Arbeitszeit als um Arbeitskosten." Auf Betriebsebene sei man schon sehr flexibel. Deshalb sei die aktuelle Diskussion über Öffnungsklauseln "etwas drollig". Allerdings räumte Hofmann ein: "Wir müssen eine Form finden, eine Verhandlungsebene, auf der den Unternehmen das kurzfristige Reagieren auf Auftragsschwankungen weiter erleichtert wird."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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