Der Tagesspiegel: Grüne wollen Greencards für Putzhilfen aus Osteuropa
Berlin (ots)
Berlin. Die Grünen wollen tausenden osteuropäischen Putzfrauen die Aufnahme legaler Arbeit in Deutschland ermöglichen. Wir brauchen eine Green Card für Putzfrauen aus Osteuropa", sagte die Fraktionschefin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). Hintergrund sind die Gesetzespläne der Bundesregierung, Schwarzarbeit künftig stärker zu verfolgen. Der SPD-Arbeitsmarktexperte Klaus Brandner (SPD) warb dafür, Haushaltshilfen als Minijobber anzumelden. Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt", sagte er. Bei der Minijob-Zentrale führten die Regierungspläne zu einem Telefonansturm. Die Grünen-Fraktionschefin sagte, eine Green Card sei erforderlich, weil ein großer Teil der in deutschen Privathaushalten schwarz beschäftigten osteuropäischen Haushaltshilfen keine Arbeitserlaubnis besitze und deshalb die Beschäftigungsverhältnisse auch nicht legalisiert werden könnten. Finanzminister Hans Eichel (SPD) will Schwarzarbeit stärker eindämmen. Bis zum Sommer soll deshalb etwa die Anstellung illgaler Putzhilfen per Gesetz unter Strafe gestellt werden. Wer sanktionieren will, muss auch Angebote machen", forderte Göring-Eckardt. Grundsätzlich stehe sie hinter Eichels Initiative, Schwarzarbeit stärker als bisher zu ahnden. Es geht nicht darum, private Auftraggeber zu kriminalisieren oder zu bespitzeln", betonte die Grünen-Politikerin. Seit die Regierungspläne bekannt wurden, erlebt die Minijob-Zentrale der Bundesknappschaft einen großen Ansturm. Die 105 Mitarbeiter des Call-Centers bearbeiteten allein am vergangenen Mittwoch rund 24 000 Anfragen, sagte eine Sprecherin dem "Tagesspiegel". Man plane, deshalb das Personal so schnell wie möglich aufzustocken. Auch der Service im Internet wird vermehrt genutzt - in der ersten Januarwoche luden 26 249 Interessierte den Haushaltsscheck zur Anmeldung auf ihre Festplatte. Im Dezember 2003 gab es etwa 12 000 Downloads.
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