Der Tagesspiegel: Fernseh-Comeback für Michel Friedman
Berlin (ots)
Michel Friedman soll nach den Plänen des Pay-TV-Senders 13th Street (Universal Studios) eine Talkshow erhalten. Im Rahmen der im März beginnenden werktäglichen Ausstrahlung von "Law and Order", einer überaus erfolgreichen Krimiserie aus den USA, soll Friedman als Moderator auftreten. Gemeinsam mit ein bis zwei Juristen, möglichst international tätigen Anwälten, würde Friedman den auf Fiktion beruhenden Fall aus der jeweiligen "Law and Order"-Folge diskutieren. Es soll darum gehen, wie der Fall vor deutschen Gerichten behandelt würde und welche Unterschiede das amerikanische und deutsche Rechtssystem haben. Dabei sollen ihm seine Kenntnisse als Jurist und Inhaber einer Frankfurter Anwaltskanzlei zugute kommen.
Michel Friedman ist seit dem 7. Juli 2003 vorbestraft, nachdem sich herausgestellt hatte, dass er im Berliner Hotel Intercontinental aus Osteuropa eingeschleuste Huren empfangen und Kokain konsumiert hat. Daraufhin legte Friedman sämtliche öffentliche Ämter nieder und gab seine Talkshows "Friedman" (hessen fernsehen) und "Vorsicht! Friedman" (ARD) auf. Im Herbst kehrte er zurück: als Aufsichtsrat der Wall AG, als Herausgeber beim Aufbau-Verlag und als Kolumnist bei "Max". Anfang November 2003 kehrte er für kurze Zeit auf den Bildschirm zurück und bat um eine "zweite Chance" - erst als Gast bei "Sabine Christiansen" in der ARD, tags drauf als Gast im "Grünen Salon" bei n-tv. Seit diesem Auftritt, bei dem er unsouverän und beleidigt auf die Fragen der Moderatoren reagiert hatte, hört man von Friedman nichts mehr.
Der auf der Premiere-Plattform verbreitete Pay-TV-Kanal 13th Street hat nach Senderangaben am Abend durchschnittlich 100.000 Zuschauer. Schon seit einigen Jahren verfolgt 13th Street das Konzept, Prominente passend zum Programmumfeld als Moderatoren auftreten zu lassen. So durfte Nina Hagen in entsprechendem Outfit und passender Kulisse Gruselfilme ansagen und Geschichten erzählen, Alice Cooper wurde für Dracula-Filme engagiert, Marianne Rosenberg moderierte mit einer Krähe auf dem Arm so genannte "Vollmondnächte", und bei Ralph Möller ging es um Actionfilme. In dieses Konzept soll sich nun Friedman einreihen - wobei er über das bisherige Konzept hinausge- hend mit der Talkshow eine eigene Sendung bekommen soll.
In Kürze wird entschieden, ob das Projekt realisiert wird. Offen ist zum einen, wie oft die Talkshow ausgestrahlt wird. Die Rede ist von einem wöchentlichen, zweiwö chentlichen oder monatlichen Rhythmus. Auch der Titel der Talkshow steht nicht fest. Kurz vor Abschluss stehen die Verhandlungen mit der Produktionsfirma. Eine Münchner, eine Kölner, aber auch eine Berliner Produktionsfirma ist im Gespräch. Es ist jedoch nicht AVE, die Friedmans bisherige Talkshows produziert hat. Im Ge-spräch als Co-Produzent ist vielmehr Michael Heiks, Geschäftsführer der Sabi-ne-Christiansen-Produktionsfirma TV 21.
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