Der Tagesspiegel: Deutsche Bank will Dramatiker Hochhuth verklagen
Berlin (ots)
Die Deutsche Bank prüft nach Informationen des Tagesspiegel (Mittwochsausgabe) "alle rechtlichen Schritte", um gegen ein neues Stück des Dramatikers Rolf Hochhuth. In dem Drama "Mc Kinsey kommt" wird Verständnis für einen möglichen Mordanschlag auf den Deutsche- Bank-Chef Josef Ackermann geäußert, weil er skrupellos Arbeitsplätze abbaue und selbst ein Spitzengehalt kassiere. In einer Passage des Stücks, das dem Tagesspiegel vorliegt, wird Ackermann in einen di- rekten Zusammenhang mit den Mordanschlägen der Roten Armee Fraktion gebracht. Hochhuth nennt den früheren Arbeitgeberpräsidenten Hanns- Martin Schleyer, den ehemaligen Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Alfred Herrhausen und den damaligen Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto.
Dies "ist ein Skandal", sagte Deutsche-Bank-Sprecher Sprecher Detlev Rahmsdorf dem Tagesspiegel. Die Textpassage sei vor allem im Zusammenhang mit der Eröffnung des Mannesmann- Prozesses "unverantwortlich". Die Bank spricht von einem "Kesseltreiben". Das Hochhuth-Drama heißt "McKinsey kommt" und wird in wenigen Wochen uraufgeführt.
Im ersten Akt heißt es: "Warnung". "Burckhardt nennt Mord Hilfsmittel, da man Richter wird. Bei Abwesenheit aller legalen Rechtsmittel." Ackermann habe den Mannesmann-Verkauf an das britische Unternehmen Vodafone gebilligt und die Abfindungen genehmigt, "nie an Skrupel gelitten, je mordlustiger er handhabt sein Entlasser-Skalpell". Die Passage endet mit dem Satz: ",Tritt' A. nur ,zurück' wie Geßler durch - Tell?/Schleyer, Ponto, Herrhausen warnen."
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