Berliner Grünen-Fraktionsvorsitzender Werner Graf spricht sich gegen Rekommunalisierung des Berliner Gasnetzes aus
Berlin (ots)
Der Fraktionsvorsitzende der Berliner Grünen im Abgeordnetenhaus, Werner Graf, spricht sich gegen eine von SPD und Linke geforderte Rekommunalisierung des Berliner Gasnetzes aus. "Es macht finanz-, klima- und stadtentwicklungspolitisch keinen Sinn, das Gasnetz zu kaufen. Wir wollen weg vom Gas. Das Gasnetz bringt uns da nichts, weil wir nicht wollen, dass da am Ende noch Gas durchfließt", sagte Graf im Interview mit dem Tagesspiegel.
Auch in Bezug auf die geplante Wärmewende in Berlin bringe das Gasnetz der Vattenfall-Tochter Gasag dem Land keinen Vorteil, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende. "Für uns ist die Gasag in Sachen Klimaschutz nicht interessant. Vielmehr müssen wir die Menschen weg vom Gas bringen und beispielsweise Photovoltaik, Abwasser und Geothermie fördern."
Gleiches gelte für den Einsatz von Wasserstoff. "Die Gasleitungen würden uns auch da nichts bringen, denn durch das bestehende Netz lässt sich kein Wasserstoff leiten. Faktisch müssten wir dafür ein neues Netz aufbauen", sagte Graf. Dabei sei wissenschaftlich ohnehin nicht entschieden, ob Wasserstoff jemals zum Heizen genutzt werden könne, da der Energieträger vor allem in der Großindustrie gebraucht werde.
Im Koalitionsvertrag hatte sich die rot-grün-rote Koalition darauf verständigt, eine Rekommunalisierung des Gasnetzes zu prüfen. Einen entsprechenden Antrag hatten SPD und Linke zuletzt erarbeitet.
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