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Der Tagesspiegel: Großkonzerne bei Einstellungen noch zögerlich/ Tagesspiegel-Umfrage: Dax-Unternehmen schaffen kaum neuen Jobs

Berlin (ots)

Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs wollen die
großen deutschen Konzerne nur wenige neue Arbeitsplätze schaffen.
Nach einer Umfrage des "Tagesspiegels" (Montagausgabe) unter den 30
im Börsenindex Dax notierten Aktiengesellschaften planen derzeit nur
sechs Unternehmen, die Zahl ihrer Mitarbeiter zu erhöhen. Die große
Mehrheit von 20 Firmen will keine neuen Jobs schaffen, vier der
Großunternehmen wollen sogar weiter Personal abbauen. Optimistisch in
die Zukunft blicken die Hightechkonzerne SAP und Infineon. Der
Chiphersteller Infineon will in Deutschland 400 neue Jobs schaffen,
vor allem rund um das Halbleiterwerk in Dresden. Der Softwarekonzern
SAP plant, in diesem Jahr rund 1500 neue Mitar-beiter einzustellen,
davon etwa die Hälfte in Deutschland. "Wir entwickeln an unserem
Hauptsitz in Walldorf die neue Software Netweaver. Dafür stellen wir
Experten ein", sagt SAP-Sprecher Markus Berner. 6000 neue
Beschäftigte will der Handelskonzern Metro einstellen. "Die meisten
Mitarbeiter stellen wir im Ausland ein, wo wir am stärksten wachsen",
sagt Metro-Sprecher Albrecht von Truchseß. "Wir schaffen jedoch auch
in Deutschland neue Arbeitsplätze." Besonders in den erfolgreichen
Elektronikmärkten von Media Markt und Saturn sowie den Großmärkten.
Der Sportartikelhersteller Adidas will 100 neue Stellen schaffen und
auch BMW und die Münchener Rück wollen die Mitarbeiterzahl erhöhen,
ohne aber konkrete Zahlen zu nennen.
Weitere Einschnitte beim Personal planen dagegen die Lufthansa
(minus 2000), die Tui (minus 2000) und die Commerzbank (minus 2700).
Auch RWE muss 1000 Stellen abbauen. Wirtschaftsforscher sind
skeptisch, ob der Aufschwung in Deutschland schon in den kommenden
Monaten die Wende auf dem Arbeitsmarkt bringen wird. "Die Kraft des
Aufschwungs ist noch zu gering, um die Arbeitslosigkeit deutlich zu
senken", sagt Joachim Scheide, Konjunkturchef am Kieler Institut für
Weltwirtschaft. In den kommenden Monaten könnte die Arbeitslosigkeit
nach Ansicht der Kieler Volkswirte sogar noch leicht ansteigen. "Eine
Entspannung erwarten wir frühestens in der zweiten Jahreshälfte",
sagt Scheide. Mit 4,4 Millionen liegt die Zahl der Arbeitslosen nach
Schätzung des Kieler Instituts im Jahresdurchschnitt ungefähr auf dem
Niveau des Vorjahres.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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