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Der Tagesspiegel: Lufthansa-Chef fordert weitgehende Zugeständnisse von seinen Mitarbeitern

Berlin (ots)

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber erwartet
weitgehende Zugeständnisse von seinen Mitarbeitern. "Wir müssen
insgesamt die Kosten senken. Deshalb brauchen wir in diesem Jahr eine
konzertierte Aktion innerhalb der Belegschaft der Lufthansa - Mehr
Arbeit für gleiches Geld", sagte Mayrhuber dem Tagesspiegel
(Samstagsausgabe). Das heiße dann aber auch: "Mehr Perspektive und
mehr Geld zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es wieder besser läuft
und auch die Konjunktur wieder angezogen hat". Die Gewerkschaften
seien bereit zum Gespräch, Termine mit allen Berufsgruppen sind
bereits vereinbart, sagte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa. Er
sehe "viele Möglichkeiten", die Arbeitszeiten ohne Gehaltssteigerung
einzuführen. "Bei den Piloten könnte ich mir im Tarifvertrag ein
gleiten-des Arbeitszeitkonto vorstellen, bei den Flugbegleitern
Schichtplanveränderungen. Lehrlinge, die übernommen werden, könnten
mit einem geringeren Urlaubskonto starten", sagte Mayrhuber.
Mayrhuber rechtfertigte im Tagesspiegel, den Reisebüros die
Provisionen gestrichen zu haben. "Wir haben ein Modell verändert, das
nicht mehr in die Zeit passt", sagte er. Das Reisebüro sei "heute
Makler des Kunden: er bestimmt den Umfang der Leistung und das
Reisebüro macht ihm Vorschläge, berät ihn und bucht." Die Preise
würden transparenter, weil der Kunde dann zwischen dem Preis für den
Flug und der Servicegebühr für die Beratung unterscheiden könne. Das
Urteil der EU-Kommission zur Rückzahlung der Beihilfen von Ryanair
begrüßte Mayrhuber: "Grundsätzlich und als Steuerzahler bin ich der
Meinung, dass der Staat sich im Luftverkehr nicht einmischen sollte.
Nach 80 Jahren haben wir end-lich den Luftverkehr dereguliert,
Subventionen sind seit zehn Jahren tabu. Da kann es nicht angehen,
Beihilfen in ein neues Geschäftsmodell miteinzubauen." Die
Vogelgrippe habe sich bisher auf die Buchungen nicht ausgewirkt.
"Nachdem sich der Krankheitsfall in Hamburg nicht bestätigt hat und
Experten darüber aufklären, wie sich die Krankheit überträgt, glaube
ich nicht, dass dieses Mal Hysterie ausbricht", sagte Mayrhuber. Für
dieses Jahr zeigte sich Mayrhuber optimistisch. "Ich denke, dass die
jetzt eingeleiteten Reformen ein Hoffnungsschimmer sind dafür, dass
die Verunsicherung beim Konsumenten aufhört, er wieder Mut fasst und
Geld für das Reisen ausgibt." Um seine Kosten weiter zu drücken, will
Mayrhuber die Infrastrukturkosten wie Flughafengebühren oder Kosten
für Flugsicherungsleistungen 2004 und 2005 jeweils um zehn Prozent
reduzieren. Zusammen mit den Flughäfen Frankfurt und München, der
Deutschen Flugsicherung und dem Verkehrsministerium hatte die
Lufthansa im vergangenen Jahr die "Initiative Luftverkehr für
Deutschland" zu diesem Zweck gestartet.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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