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Der Tagesspiegel: Telekom droht mit Investitionsstopp

Berlin (ots)

Die Deutsche Telekom droht, künftig nicht mehr in
ihre Netze zu investieren. Anlass ist die geplante Verpflichtung der
Telekom, ihre Anschlüsse zu Großhandelspreisen an Wiederverkäufer
abzugeben (Resale). In der Stellungnahme der Telekom zur Anhörung zum
neuen Telekommunikationsgesetz, die am Montag vor dem
Wirtschaftsausschuss des Bundestags stattfindet und die dem
"Tagesspiegel am Sonntag" vorliegt, schreibt die Telekom: Ob eine
flächendeckende Telekommunikationsinfrastruktur mit hoher Qualität
und zu erschwinglichen Preisen "auch in Zukunft gewährleistet bleiben
kann, ist durch die vorgesehene Resale-Regelung ernsthaft in Frage
gestellt".
"Ich halte nichts von Drohungen", sagte Hubertus Heil, Mitglied
des Wirtschaftsaus-schusses und telekommunikationspolitischer SPD-
Sprecher im Bundestag, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er bezeichnet
Resale als das heißeste Thema in der Diskussion um das neue Gesetz.
"Es geht hier um eine wichtige Stellschraube, um die Balance im
Infrastruktur- und Dienstewettbewerb", sagt Heil. "Wir brauchen
beides. Auch die Infrastruktur wird nur nachgefragt, wenn darauf
spannende Dienste laufen." Doch noch sei die Meinungsbildung in
seiner Fraktion nicht abgeschlossen, wie die Regelung zum Resale
genau aussehen soll.
Martina Krogmann, telekommunikationspolitische Sprecherin der
Unionsfraktion, folgt der Argumentation der Telekom nicht: "Wir
brauchen nachhaltigen Wettbewerb auf beiden Stufen", sagte sie. Sechs
Jahre nach der Liberalisierung hätten immer noch mehr als 50 Prozent
der Bürger keine Wahl, einen Telefonanschluss bei einem anderen
Anbieter als der Telekom zu beziehen. "Resale ist ein Instrument, den
Wettbewerb auf der Anschlussebene zu beschleunigen", sagte Krogmann.
"Der Wiederverkauf darf nicht an Bedingungen geknüpft werden." Sie
verstehe die Be-sorgnis der Anschlussnetzbetreiber um ihre
Investitionen, dies sei jedoch kein Grund, Resale zu verteufeln.
"Voraussetzung für den Dienstewettbwerb ist allerdings, dass es
weiterhin Wettbewerb auf der Infrastukturebene gibt. Deshalb müs-sen
Anreize für Investitionen erhalten bleiben", sagte Krogmann.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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