Der Tagesspiegel: Investmentbank Goldman Sachs erwartet weitere Fusionen
Berlin (ots)
Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet damit, dass die Übernahmeschlacht zwischen Sanofi und Aventis weitere Fusionen anstoßen könnte. "Der Fall Sanofi/Aventis hat Signalwirkung", sagte Goldman-Sachs-Partner Marcus Schenck, der für das Fusionsgeschäft verantwortlich ist, dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). "Er zeigt, dass echte Großtransaktionen, die im Wesentlichen mit Aktien finanziert werden, wieder im Bereich des Möglichen sind." Das sei vor zwölf Monaten noch nicht der Fall gewesen, sagte Schenck. "In den Unternehmen ist man wieder bereit, weitreichende strategische Entscheidungen zu treffen."
Allerdings warnte der Fusionsexperte vor zu hohen Erwartungen. "Das Vertrauen kommt zwar mit dem besseren wirtschaftlichen Klima zurück, aber eine Situation wie 1999 haben wir nicht und bekommen wir wahrscheinlich auch so bald nicht", sagte Schenck. Die damalige Fusionswelle sei zu großen Teilen eine Folge der starken Börse gewesen. Heutige Transaktionsvolumen mit denen aus den Boomjahren 1998 bis 2000 zu vergleichen, führe daher in die Irre.
Auch bei den Banken könnte es nach Meinung des Investmentbankers zu Fusionen kommen. "Hier wird etwas passieren" sagte Schenck, "aber weniger in den kommenden Monaten, als in den n ächsten Jahren." Klar sei, dass Deutschland in Europa im Fokus stehe.
Der Goldman-Sach-Partner geht davon aus, dass auch wieder mehr Unternehmen den Gang aufs Parkett wagen. "Im zweiten Halbjahr halte ich einige Börsengänge für möglich. Der Markt ist jedenfalls da, die institutionellen Investoren warten auf Börseneinführungen."
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