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Der Tagesspiegel: DGB: Die Europäische Zentralbank muss sofort reagieren

Berlin (ots)

Angesichts des sinkenden Vertrauens der Unternehmen
in die Konjunkturerholung fordern Gewerkschafter und Ökonomen die
Europäische Zentralbank zum Handeln auf. Die Eintrübung des Ifo-
Geschäftsklima-Index hängt laut DGB-Vorstandsmitglied Heinz
Putzhammer direkt mit dem starken Euro zusammen. „Die EZB muss sofort
reagieren", forderte Putzhammer im Tagesspiegel (Dienstagsausgabe).
„Eine Zinssenkung ist überfällig – allein schon weil es eine gewisse
Zeit dauern wird, bis sich diese real auswirken wird". Zusätzlich
befürwortet Putzhammer direkte Interventio-nen auf den
Devisenmärkten, um die Aufwertung des Euro zu stoppen. Diese bei- den
Instrumente seien jedoch nur ein Teil, um den Aufschwung zu
unterstützen. Auch müssten die Investitionen der öffentlichen Hand
gestärkt werden, um den Konsum anzukurbeln. Vor allem die Kommunen
müssten rasch vom Bund mit Geld ausgestattet werden. Dafür will
Putzhammer auch eine höhere Neuverschuldung in Kauf nehmen. Nach drei
Jahren Stagnation dürfe der jetzige Konjunkturaufschwung um keinen
Preis gefährdet werden, sagte Putzhammer, er sei vorerst die letzte
Chance für Deutschland, auf den Wachstumspfad zurückzufinden. Auch
der Wirtschaftswissenschaftler Michael Burda hält eine Zinssenkung
der EZB für sinnvoll. „Die Inflationsrate in Europa ist niedrig genug
für eine moderate Zinssenkung“, sagte Burda dem Tagesspiegel. „Ich
denke schon, dass die Zentralbank sich das leisten könnte“. Eine
Zinssenkung würde den Druck vom Euro nehmen und so der
Exportwirtschaft zugute kommen, sagte der Ökonom.
Die Wirtschaftsverbände sehen dagegen noch keine Notwendigkeit zur
Zinssen-kung – fordern aber eine konsequente Fortsetzung der
Reformen. "Insbesondere der starke Euro und zunehmende Sorgen über
den weiteren Reformkurs der Bundesregierung verunsichern die
Unternehmen“, sagte Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes
der Deutschen Industrie (BDI), im Tagesspiegel. An der Erwartung des
BDI, dass es einen Aufschwung im Jahr 2004 gebe, ändere der Ifo-
Geschläftsklimaindex jedoch noch nichts. „Der im vergangenen Jahr
eingeschlagene Reformkurs muss unbeirrt und konsequent fortsetzt
werden." Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
sieht den Handlungsbedarf bei der Politik. „Verbraucher und
Unternehmen müssen wieder Vertrauen in eine stetige Politik haben
können“, sagte Axel Nitschke, Chefvolkswirt des DIHK, dem
Tagesspiegel. Die aktuelle Unklarheit sei Gift für den Konsum.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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