Der Tagesspiegel: Stuttgarts Aufsichtsratschef Hundt lehnt Anleihen für deutsche Fußballklubs ab: Schalke habe "Haus und Hof verkauft"
Berlin (ots)
Der Chef des Aufsichtsrates des VfB Stuttgart, Dieter Hundt, hat Anleihen zur Finanzierung von Fußball-Vereinen eine Absage erteilt. "Das ist für einen schwäbischen Mittelständler eine schwer verständliche Variante", sagte Hundt im Interview mit dem "Tagesspiegel" (Berlin, Dienstag-Ausgabe). "Die Vorstellung, Haus und Hof zu verkaufen und in der eigenen Hütte eigentlich nur noch geduldet zu sein, wäre schwer zu akzeptieren." Schalke 04 hatte zuletzt für 85 Millionen Euro die Zuschauereinnahmen der nächsten 23 Jahre an den Londoner Investor Schechter verpfändet.
Hundt sagte, der VfB Stuttgart wolle sich eigenfinanzieren und nicht seine Rechte "für viele Jahre verkaufen". Auch Börsengänge von Fußball-Bundesligisten lehnte Hundt ab. "Momentan ist es für viele Vereine völlig uninteressant, an die Börse zu gehen", sagte Hundt, der auch Arbeitgeberpräsident ist.
Vor dem Champions-League-Spiel des VfB in Chelsea gab Hundt allerdings zu, auch in Stuttgart habe die Ökonomie den Verein verändert. "Natürlich hat uns auch das Geld ein wenig eingeholt." Mit dem Erfolg ginge es bei vielen Spielern plötzlich um die eigene Prämie und um das eigene Einkommen. Hundt ergänzte: "Durch die Vertragsverlängerungen mit den Spielern sind größere Unterschiede entstanden. So etwas ist nicht zu verhindern."
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