Der Tagesspiegel: Raffelhüschen: Rentenniveau von 46 Prozent im Jahr 2030 ist absurd
Berlin (ots)
Berlin. Als "absolutes Scheingefecht" hat der Freiburger Rentenexperte Bernd Raffelhüschen die aktuelle Diskussion um eine Mindestsicherungsklausel in der Rentenversicherung bezeichnet. Um die Beiträge wirklich - wie von der Regierung gewünscht - bei 22 Prozent zu deckeln, könne man sich nicht auf die Einführung eines Nachhaltigkeitsfaktors beschränken. "Das ist nur ein Zwei-Drittel- Schritt", sagte Raffelhüschen dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). "Was fehlt ist die Rente mit 67". Mit diesem von der Rürup-Kommission empfohlenen Zusatz werde das Bruttorentenniveau zwar auf knapp über 40 Prozent sinken, "aber mehr können wir uns einfach nicht leisten." Ohne Erhöhung des Renteneintrittsalters könne man im Jahr 2030 zwar tatsächlich, wie von Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) prognostiziert, "bei 43 Prozent landen", so Kommissions-Mitglied Raffelhüschen. Dies gehe dann aber auf Kosten der kommenden Generation. Die Annahme hingegen, auch für 2030 ein Niveau von 46 Prozent halten zu können, wie von der SPD-Linken gefordert, bezeichnete der Freiburger Wissenschaftler als "Absurdität". "Das wäre genauso, als schrieben wir ins Gesetz: Eins plus eins ist drei. Die Mathematik wird sich nicht nicht nach unseren Gesetzen richten."
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