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Der Tagesspiegel: "Der Tagesspiegel" (Berlin) meint zum Terroranschlag von Madrid:

Berlin (ots)

Deutschlands Sicherheitsexperten haben immer vor
dem Glauben gewarnt, dieses Land sei nur wegen seiner zurückhaltenden
Außenpolitik und der Effizienz der deutschen Sicherheitsorgane
bislang von größeren Anschlägen verschont geblieben. Dies sei, so
sagen sie, einzig darauf zurückzuführen, dass die Kommandozentralen
von Al Qaida solche Attacken auf deutschem Boden derzeit nicht für
opportun hielten. Was folgt für uns, wenn sich die Al Qaida-Spur
bestätigt? Einen sich auch auf Mobilität gründenden modernen
Rechtsstaat kann man nicht durch welche Reglementierung auch immer
anschlagssicher machen. Wenn man nicht den gesamten öffentlichen
Verkehr zum Erliegen bringen will, bleibt jede Prävention Stückwerk.
Kontrollen wie auf Flughäfen sind auf innerstädtischen Bahnhöfen
angesichts der völlig unterschiedlichen Verkehrsdimensionen
ausgeschlossen. Das Risiko von Anschlägen wie jetzt in Madrid kann
man durch erhöhte Wachsamkeit vielleicht minimieren - und diese
Wachsamkeit muss auch gefordert und gefördert werden - ausschließen
aber kann man es nie. Und gegen Selbstmordattentate gibt es ohnedies
keine Vorbeugung. Verteidigungsminister Peter Struck hat die neue
deutsche Sicherheitspolitik mit dem Satz umschrieben, das Land werde
am Hindukusch verteidigt. Das ist richtig. Aber es hat eine
Kehrseite: Deutschland kann in Deutschland angegriffen werden - von
denen, gegen die wir es am Hindukusch verteidigen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Meinung, Telefon 030-26009-469
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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