Der Tagesspiegel: Struck ernsthaft krank - Nachfolger wird gesucht
Berlin (ots)
In Kreisen der Bundesregierung wird nach Informationen des "Tagesspiegels" (Mittwoch-Ausgabe) kaum mehr damit gerechnet, dass Verteidigungsminister Peter Struck seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen wird. Nach einem Nachfolger wird gesuch, berichtet die in Berlin erscheinende Zeitung. Die Gesundheit Strucks wird als ernsthaft angeschlagen beschrieben. Zwar sei mit einer vollständigen Genesung des Verteidigungsministers zu rechnen, jedoch sei dies nicht unter der Arbeitsbelastung im Amt möglich.
Struck war am 10. Juni in die Berliner Charité eingeliefert worden, nach offiziellen Angaben wegen akuter Kreislaufschwäche. Berichten zufolge könnte es sich aber auch um einen Schlaganfall gehandelt haben, wofür am Dienstag in Berlin aber keine Bestätigung zu erhalten war. In der Vergangenheit hatte der SPD-Politiker zwei Herzinfarkte. Vor vier Jahren hätte er beinahe einen schweren Schlaganfall erlitten, der nur durch frühzeitige Gefahrenerkennung verhindert werden konnte.
Im Gespräch für die Nachfolge sind nach Informationen des "Tagesspiegels" der frühere SPD-Generalsekretär Olaf Scholz und EU-Kommissar Günter Verheugen. Gehandelt, wenn auch nur mit Außenseiterchance, wird ferner Walter Kolbow, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium. Scholz hatte nach dem Wechsel im Parteivorsitz geräuschlos seinen Posten geräumt. Kanzler Gerhard Schröder und Parteichef Franz Müntefering hatten ihm signalisiert, alsbald in das Bundeskabinett aufrücken zu dürfen, schreibt der "Tagesspiegel". Die Chancen für Verheugen könnten steigen, wenn dieser bei der Neubesetzung der EU-Kommission nicht mit einem herausragenden Amt bedacht wird.
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