Der Tagesspiegel: Das Kartellamt hat entschieden: Gruner + Jahr und Mitarbeiter erhöhen ihre Anteile am Nachrichtenmagazin
Berlin (ots)
Am Dienstag hat das Bundeskartellamt die Anteilserhöhung von Gruner + Jahr und der Mitarbeiter KG am Spiegel-Verlag freigegeben. Damit steht es den beiden Spiegel-Gesellschaftern frei, von den Erben Rudolf Augsteins jeweils ein halbes Prozent zu kaufen. Gleichzeitig verlieren die Erben des Magazingründers jegliche Einflussmöglichkeit beim Spiegel. Für alle Entscheidungen sind 76 Prozent der Gesellschafterstimmen notwendig. Zu Lebzeiten hatte Rudolf Augstein ein Vetorecht. Künftig könnten die Mitarbeiter und Gruner + Jahr jedoch allein und ohne Zustimmung der Erben sämtliche Entscheidungen fällen. Die Erben hatten deshalb argumentiert, dass der Verlag Gruner + Jahr, der bereits den Stern herausgibt, durch die Anteilserhöhung eine marktbeherrschende Stellung bei politischen Wochenmagazinen erlangen würde. Dadurch sahen sie die Unabhängigkeit des Nachrichtenmagazins gefährdet. Das Kartellamt folgte dieser Argumentation nicht. Eine Sprecherin sagte, die Verengung von drei auf zwei Gesellschafter beim Spiegel hätte keine Änderung in der Stellung von Gruner + Jahr zur Folge.
Wir hoffen, dass Gruner + Jahr der gewachsenen Verantwortung gerecht wird, sagte Jakob Augstein dem Tagesspiegel. Gruner + Jahr teilte mit: G + J nimmt die Entscheidung des Bundeskartellamts zur Kenntnis und sieht sich darin in seiner Rechtsauffassung bestätigt.
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