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Der Tagesspiegel: SPD droht mit Alleingang beim Zahnersatz

Berlin (ots)

Berlin. Im Streit um den Zahnersatz gehen Rot-Grün
und CDU auf Konfrontationskurs. "Wenn die Union sich einer
gemeinsamen Lösung verweigert, werden wir den Zahnersatz alleine
regeln", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Gudrun
Schaich-Walch dem Berliner Tagesspiegel (Mittwochsausgabe). Das
Angebot, die neue Finanzierung des Zahnersatzes gemeinsam zu regeln,
stehe. Man könne aber auch eine Lösung finden, bei der die Union
nicht im Bundesrat zustimmen müsse. Baden-Württembergs
Sozialministerin Tanja Gönner (CDU) rechnet kaum noch mit einer
Einigung. Sie könne sich nur schwer vorstellen, wie jetzt noch ein
Kompromiss zu finden sei, sagte sie dem Tagesspiegel. "Falls das
nicht gelingt, muss darüber nachgedacht werden, ob wir den Zahnersatz
erst später ausgliedern, zusammen mit der Umstellung auf die
Gesundheitsprämie." Der Bundesministerin warf sie vor, "den Konsens
mit der Union zu verlassen". Die gesundheitspolitische Sprecherin der
Grünen. Biggi Bender, warf der CDU Mutlosigkeit vor. "Die trauen sich
nicht, auf unsere Alternative einzugehen", sagte sie dem
Tagesspiegel. Die Union wolle nicht eingestehen, "dass die
Kopfpauschale beim Zahnersatz ein Rohrkrepierer ist". Die
Arbeitgeber, die mit der Ausgliederung des Zahnersatzes um knapp zwei
Milliarden Euro entlastet würden, mahnte Gönner zur Geduld. "Wir
wollen die beste, nicht die zweitbeste Lösung", sagte sie, stieß
damit aber auf Ablehnung. "Das geht auf keinen Fall", sagte Volker
Hansen, Sozialexperte der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände dem Tagesspiegel. "Die finanzielle Entlastung für
die Betriebe zu vertagen, ist uns zu ungewiss". Auch die deutsche
Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) kritisierte die
Verzögerung. Es herrsche "akuter Handlungsbedarf", sagte
DGVP-Vorstand Joachim Trauboth dem Tagesspiegel. Wenn man zwischen
Einigung und Inkrafttreten des Gesetzes so wenig Zeit lasse, sei dies
"bei einer solch gewaltigen Aktion nicht ordentlich zu machen".
Erfahrungen mit dem Gesundheitsreformgesetz hätten gezeigt, "dass
Konzepte, die mit heißester Nadel gestrickt sind, immer handwerkliche
Fehler enthalten".
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030-26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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