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Der Tagesspiegel: Kirchen, DGB und Wirtschaft drängen auf raschen Ausbau der Kinderbetreuung

Berlin (ots)

Eine große Koalition gesellschaftlicher Kräfte von
den Kirchen bis hin zu Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften drängt
darauf, das Betreuungsangebot für Kinder in Deutschland rasch
auszubauen, damit sich wieder mehr Menschen für Nachwuchs
entscheiden. Einen Tag vor der ersten Lesung des
Tagesbetreuungsausbaugesetzes (TAG) im Bundestag appellierten
Kirchenvertreter und Verbandschefs am Mittwoch an die Politik, dazu
auch die nötigen Mittel bereitzustellen. Für einen
familienpolitischen Aufbruch plädierten in einer Umfrage des in
Tagesspiegels (Ausgabe vom Donnerstag) der EKD-Ratsvorsitzende
Bischof Wolfgang Huber, der in der katholischen Bischofskonferenz für
das Thema Familie zuständige Kardinal Georg Sterzinsky, DGB-Chef
Michael Sommer, DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun,
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sowie der Chef von McKinsey
Deutschland, Jürgen Kluge. Deutschland sei „familienpolitisch noch
immer ein Entwicklungsland", sagte EKD-Chef Huber. In der Diskussion
um das TAG gehe es um „die Zukunftsfähigkeit unseres gesamten
Landes". Kardinal Sterzinsky sagte, er begrüße es, „wenn
Betreuungsangebote in weiterem Umfang geschaffen werden".
DIHK-Präsident Braun appellierte an die Kommunen, den Ausbau der
Kinderbetreuung „als wichtigen Standortfaktor" anzuerkennen. Das
Thema gehöre „an eine obere Stelle der Prioritätenliste kommunaler
Haushalte". Braun sagte: „Wir sollten lieber Kinderbetreuung
subventionieren als die Pflege von Friedhöfen." Arbeitgeberpräsident
Hundt warnte vor einem langwierigen Streit um die Finanzierung des
TAG, der „nur zu Lasten berufstätiger Eltern" gehe. Die BDA erwarte,
„dass der Bund auch die Finanzierung entsprechend absichert". „Das im
europäischen Vergleich schlechte Angebot an Kinderbetreuung ist ein
Standortnachteil, den sich Deutschland nicht länger leisten kann",
warnte Hundt. Ein besserers und gezielteres Betreuungsangebot sei
„von entscheidender Bedeutung für die Leistungsfähigkeit unserer
Volkswirtschaft", sagte McKinsey-Chef Kluge. Angesichts des
demografischen Wandels sei ein besseres Betreuungsangebot „eine
absolute Notwendigkeit". Auch die Wirtschaft werde davon profitieren.
Hinter den Vorschlag der Ministerin, nach 2006 das Erziehungsgeld in
ein einkommensabhängiges Elterngeld umzuwandeln, stellten sich EKD-
Chef Huber, DGB-Chef Sommer und DIHK-Präsident Braun. Huber verwies
auf positive Erfahrungen in anderen europäischen Ländern. Sommer
sagte, die Ministerin könne „mit unserer vollen Unterstützung
rechnen". Braun begrüßte die Absicht der Ministerin, künftig ein
höheres Erziehungsgeld über einen kürzeren Zeitraum zu zahlen. „Ich
halte es für richtig, Anreize zu schaffen, nach der Geburt eines
Kindes früher wieder in den Beruf zurück zu kehren", sagte er.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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