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Der Tagesspiegel: Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul dürchtet Gewöhnung an die ethnische Vertreibung

Berlin (ots)

Berlin - Entwicklungsministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul (SPD) verlangt harte Sanktionen gegen die Regierung
Sudans, weil sich die „Sicherheitslage in Darfur nicht verbessert
hat". Im Gegensatz zu Außenminister Joschka Fischer (Grüne), der von
„einer humanitären Tragödie mit genozidalem Potential" spricht, warnt
Heidemarie Wieczorek-Zeul schon seit Monaten vor einem „Völkermord in
Zeitlupe". Dem „Tagesspiegel am Sonntag" sagte sie, sie fürchte, dass
sich die Weltgemeinschaft „schleichend daran gewöhnt, die ethnische
Vertreibung hinzunehmen, weil sich alle Entscheidungen lange
hinziehen und in der Zwischenzeit immer mehr Menschen sterben".
Wieczorek-Zeul kritisiert vor allem, dass die Regierung zumindest
Teile der Dschandschawid offenbar einfach in die Polizei
eingegliedert hat. „Sicher in die Dörfer zurückzukehren ist also gar
nicht möglich", sagte sie. Sie fordert deshalb eine Friedenstruppe
der Afrikanischen Union, um die Bevölkerung zu schützen. Außerdem
soll die Regierung Sudans mit einem Waffenembargo, dem Einfrieren von
Konten und einem Öl-Embargo unter Druck gesetzt werden. Zum
Widerstand gegen die neue Resolution im UN-Sicherheitsrat sagt die
Minsterin: „Die Weltgemeinschaft muss sich daran messen lassen, dass
sie erst am 7. April - zehn Jahre nach dem Völkermord in Ruanda -
gesagt hat, sie werde nicht mehr wegsehen."
Rückfragen: Politikredaktion des Tagesspiegel, Tel: 030/26009-295
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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