Der Tagesspiegel: NRW und Sachsen-Anhalt lehnen höhere Bahnpreise ab/ Verbraucherministerium fordert mehr Transparenz
Berlin (ots)
Bei den Bundesländern gibt es starken Widerstand gegen die angekündigte Preiserhöhung der Bahn im Nahverkehr. Lothar Wittenberg, Sprecher des Verkehrsministeriums in NRW, sagte dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe): "Es bleibt beim kategorischen Nein. Der Nahverkehr wird als Melkkuh der Bahn missbraucht." Karl- Heinz Daehre, Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt, lehnt den Antrag der Bahn ebenfalls ab. "Bisher haben wir keine Anhaltspunkte für eine hinreichende Begründung", sagte Daehre dem "Tagesspiegel". Der Verweis auf die Energiepreise allein reiche nicht aus. Und auch der brandenburgische Verkehrsminister Frank Szymanski ist skeptisch: "Weil ich gegen Preiserhöhungen im Nahverkehr bin, werde ich mir den Antrag der Bahn sehr kritisch ansehen."
Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) wies darauf hin, dass der wirtschaftliche Erfolg der Bahn wesentlich vom Vertrauen ihrer Kunden abhänge. "Die Bahn wäre daher gut beraten, die Gründe einer Preiserhöhung transparent und nachvollziehbar offenzulegen", sagte ein Sprecher von Künast dem "Tagesspiegel".
Das Bundesverkehrsministerium wollte sich am Dienstag nicht zu der angekündigten Preiserhöhung des bundeseigenen Unternehmens äußern. Zwar sitze der Bund im Aufsichtsrat. Doch "die Bahn ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen und selbst für ihre Preispolitik verantwortlich", sagte ein Sprecher von Minister Manfred Stolpe (SPD). Das Bundesverkehrsministerium könne lediglich bei den Nahverkehrspreisen eingreifen, und auch das nur dann, wenn sich Bundesländer und Bahn nicht einigen würden.
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