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Der Tagesspiegel: Wirtschaftsexperten bezweifeln Herbstgutachten der Institute

Berlin (ots)

Wirtschaftsexperten halten die Annahmen im
Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für zu
optimistisch. "Ein Absinken des Ölpreises auf 37 Dollar bis Ende
2005, wie von den Instituten erwartet, ist zu optimistisch", sagte
Jörg Krämer, Chefökonom der Fondsgesellschaft Invesco, dem
"Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). "Auch im kommenden Jahr wird es
einen Risikoaufschlag geben, ich gehe von einer Marke von 45 Dollar
aus", sagte er. Auch deshalb werde das Wachstum in Deutschland nur
1,0 Prozent betragen - statt 1,5 Prozent, wie es die Forscher der
Institute annehmen. Auch Holger Bahr. Leiter Volkswirtschaft bei der
Deka-Bank in Frankfurt am Main ist skeptisch. "Die weltweite
Nachfrage nach Öl wird stark bleiben, wir sehen den Ölpreis bei 46
bis 48 Dollar", sagte er. Die Förderkapazitäten seien nahezu
ausgeschöpft, und der Anteil der von Spekulanten am Preisanstieg der
letzten Wochen werde überschätzt. "Wegen des teuren Öls haben wir
unsere Wachstumsprognose für 2005 heute auf 1,0 Prozent reduziert",
erklärte er.
"Dämpfende Effekte" durch das Öl erwartet auch Anton F. Börner,
Präsident des Bundesverbandes des Groß- und Außenhandels (BGA). "Das
wird die Wachstumsaussichten für Deutschland im kommenden Jahr etwas
schmälern", sagte er. Ein Ölpreis von nur etwa 30 Dollar würde die
Wirtschaft um einen halben bis einen Prozentpunkt stärker wachsen
lassen. Am Donnerstag will Börner die Prognose des BGA vor der Presse
erläutern.
Rückfragen richten Sie bitte an: Ressort Wirtschaft, Telefon 030-
26009260.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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