Der Tagesspiegel: SPD fordert schärfere Haftung für Pharmafirmen
Berlin (ots)
Als Konsequenz des Skandals um das Rheumamittel "Vioxx" fordert der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Kirschner, eine schärfere Haftung der Pharmafirmen. "Die Hersteller von Arzneimitteln sollen in einen Pharmapool einzahlen, der die Opfer finanziell entschädigt", sagte Kirschner dem "Tagesspiegel am Sonntag". Dabei dürfte es um Milliardensummen gehen. Eine solche Lösung wäre besser als die geltende Versicherungslösung, betonte Kirschner, der auch Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Gesundheit ist. "Wenn klar ist, dass ein Patient durch ein Medikament geschädigt wurde, kann er von einem solchen Pool leichter und unbürokratischer entschädigt werden", meint der SPD-Politiker. Die Versicherungsgesellschaften wären dagegen eher daran interessiert, Gewinn zu machen, glaubt Kirschner. Bisher gilt: Jedes zulassungspflichtige Medikament ist über einen Pool von Erst- und Rückversicherern gegen mögliche Schadensersatzansprüche versichert. Pro Präparat beträgt die Haftungssumme maximal 120 Millionen Euro. Der Versicherungspool springt jedoch erst ein, wenn ein Arzneimittel einen Schaden von mehr als sechs Millionen Euro angerichtet hat. Bis zu dieser Summe haften die Erstversicherer.
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