Der Tagesspiegel: Bosbach: Union muss rechtsextreme Wähler zurückgewinnen
Berlin (ots)
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang Bosbach, hat die Kritik von Sachsens Regierungschef Georg Milbradt (CDU) zurückgewiesen, das Thema Zuwanderung werde in Deutschland viel zu intellektuell diskutiert. Je sensibler ein Thema, desto behutsamer sollte man damit umgehen, sagte Bosbach dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag".
Auch Milbradts Forderung in der "Sächsischen Zeitung am Sonntag", die Union müsse sich stärker mit den Themen "Heimat" und "Einwanderung" befassen, erteilte Bosbach eine Absage. Es gebe kaum ein Thema, das in der Vergangenheit derart intensiv diskutiert worden sei wie die Zuwanderung, sagte der CDU-Politiker. Es sei allerdings richtig, dass sich die Menschen gerade mit Blick auf die Ereignisse in den Niederlanden Sorgen machten. Es gibt keinen Mangel an Zuwanderung in Deutschland, sagte der CDU-Politiker, es gibt einen Mangel an Integration und an Integrationsbereitschaft. Und für konservative Wähler, so Bosbach, habe dieses Thema besondere Bedeutung.
Der CDU-Innenexperte forderte, dass sich nicht nur die Union, sondern alle demokratischen Parteien um diejenigen bemühen müssten, die zwar rechtsextrem gewählt, aber kein gefestigtes rechtsradikales Weltbild haben. Es handle sich um eine Melange aus ewig Gestrigen, Frustrierten und sozial Benachteiligten, die man zurückgewinnen müsse, meinte Bosbach. Ich glaube nicht, dass die NPD-Wähler dem demokratischen Spektrum auf ewig verloren sind.
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