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Der Tagesspiegel: Bundesliga? Nein danke! Die Sender wollen nicht um die TV-Rechte bieten

Berlin (ots)

Die im "Tagesspiegel am Sonntag" ausgestoßene
Drohung von Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef des FC Bayern, die
ARD müsse mehr Geld als die 60 Millionen Euro für die
Bundesliga-Übertragungsrechte zahlen, sonst werde man sich auf die
Suche nach Alternativen - sprich anderen Sendern - machen, verpufft.
An RTL jedenfalls ging bislang keine Offerte. "Unser Sender ist an
den Bundesliga-Rechten nicht interessiert", sagte RTL-Sprecher
Matthias Bolhöfer dem "Tagesspiegel" (Ausgabe vom 18. Januar). "An
unserer Position in dieser Frage hat sich nicht geändert". Bekannt
sei aber auch, dass "RTL grundsätzlich interessiert ist an
Live-Rechten von Fußballereignissen wie Champions League und
DFB-Pokal", auch wenn dazu derzeit keine offiziellen Verhandlungen
geführt werden, wie es aus Köln heißt. Auch das ZDF lässt sich von
den Rummenigge-Äußerungen nicht nervös ma-chen. "Das ist nichts
anderes als sich heißreden vor der nächsten Vergaberunde", sagte
Sprecher Alexander Stock. Die derzeit gültigen Einkaufspreise für den
Mainzer Sender wie auch die anderen Fernsehanstalten nannte Stock
"eine leichte Annäherung Richtung Realismus". Der ZDF-Sprecher
erinnerte auch daran, dass sich die Preise nur dann steigern ließen,
wenn wenigstens zwei Sender darum böten: "Derzeit sehe ich keinen
Free-TV-Sender außer der ARD, der sich für die Erstrechte
interessieren könnte. Wo soll auch das Interesse zum Beispiel eines
Privatsenders herkommen, wenn der ARD bei der ,Sportschau" gerade
einmal die Refinanzierung der Kosten gelingt?" Mit dieser
Einschätzung liegt Stock auf einer Welle mit dem privaten
Konkurrenten Sat 1. Schon jetzt seien die Rechtekosten im Free-TV
nicht mehr zu refinanzie-ren, sagte Sendersprecherin Kristina Faßler.
Interessant an der absurden und "von taktischem Geplänkel" geprägten
Diskussion sei einzig, dass nun auch auf der ARD herumgehackt werde.
Sat 1 werde sich an dieser Diskussion nicht beteiligen. "Wir haben
die Champions League und freuen uns auf das Finale am 25. Mai", sagt
Kristina Faßler. Der ARD-Vorsitzende und Intendant des Bayerischen
Rundfunks, Thomas Gruber, ließ sich mit den Worten vernehmen: "Es ist
gänzlich unmöglich, jedwede Äußerung aus dem Vereinsheim an der
Säbener Straße zu Fernsehen und Fußball zu kommentieren." Laut
ARD-Sprecher Rudi Küffner verwies Gruber zudem auf seine Aussage zur
Forderung von Uli Honeß nach zehn Cent mehr Rundfunkgebühren. Erst
vor wenigen Tagen hatte der Bayern-Manager einen Vorstoß in der
Rechtefrage unternommen und eine Gesamtsumme von 500 Millionen Euro
an TV- Geldern statt der bisher bezahlten 300 Millionen Euro ins
Spiel gebracht. Deswegen müsse man eventuell auch über eine Erhöhung
der Rundfunkgebühren nachdenken, hatte Hoeneß gefordert. Der ARD-
Vorsitzende Gruber hatte gemeint, so etwas lasse sich am besten im
Verwaltungsbeirat des FC Bayern diskutieren. Vorsitzender dieses
Gremiums ist Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Ressort Medien, Telefon 030/26009-313.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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